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Ein Optimismus-Tsunami bei Austria: Voll im Rennen

Einen wahren Tsunami an Euphorie brauche die Austria, um nach dem ersten Sieg in der Meistergruppe noch die Qualifikation für die Europa League zu schaffen. Das empfahl Sky-Experte Alfred Tatar letzten Sonntag aus Graz Violett als Reaktion auf das 2:1 in St.Pölten. Zumindest bei AG-Vorstand Markus Kraetschmer scheint die Botschaft angekommen zu sein. Bestärkt durch Salzburgs Sieg im Klagenfurter Cupfinale gegen den Wiener Erzrivalen Rapid verkündete er: „Wir sind voll im Rennen“. Sogar mit Platz drei direkt in die Gruppenphase der Europa League 2018/19 zu kommen, erscheint ihm nunmehr wieder möglich. Trotz vier Punkten Vorsprung auf den Dritten Wolfsberg vor den letzten vier Runden. Das ist zumindest ein Tsunami an violettem Optimismus. Mit Sturm und St.Pölten liegt Austria punktemäßig gleich auf. Aber da liegt Sturm durch das bessere Abschneiden im Grunddurchgang vorne auf Platz vier.

Die optimistische Austria-Rechnung: Wolfsberg verliert Sonntag beim Zweiten LASK, St.Pölten und Sturm nehmen sich im direkten Duell die Punkte weg. Könnte eine Runde für Violett werden. Aber nur, wenn Max Sax und Christoph Monschein  einen Grund zum jubeln  haben (Bild oben). Weil es  gelang, in der Generali-Arena das Meisterstück des Cupsiegers Salzburg zu verhindern, drei Punkte zu holen. So wie eine Woche zuvor Wolfsberg mit dem unerwarteten 2:1-Heimsieg. So etwas will Salzburgs scheidender Trainer Marco Rose nicht nochmals erleben: „So schnell wie nur möglich die drei Punkte, die uns noch fehlen, holen“ gab er nach dem Cupsieg als Devise aus. Sonntag will er sein erstes Double feiern. Apropos feiern. Da haben die Salzburger Fans in der Ligazentrale, aus ihrer Sicht die „Wiener Mafia“ in neues Feindbild gefunden. Weil die letzte Runde entgegen ursprünglicher Absicht von Samstag, den 25.Mai, auf den Sonntag verlegt wurde. Es könnten ja die TV-Verträge mit „Sky“ gewesen sein, die dazu zwangen, nicht Qualifikations-und Meistergruppe an einem Tag zu beenden.  Das interessiert die „Ragging Bulls“ nicht im geringsten. Sondern, dass die Sonntag Abend vor einem Arbeitstag nicht so intensiv feiern können wie in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Rose fand für ihren Ärger Verständnis.

Trainer Robert Ibertsberger hat im violetten Optimismus-Tsunami den Blick für das wesentliche oder realistische nicht verloren: „Wir werden besondere Momente brauchen, Nicht nur den Meister, gegen den es in dieser Saison bisher drei Niederlagen (0:2, 0:2, 1:5) setzte. Auch in den folgenden drei Runden. In Graz gegen Sturm. Die letzten zwei Duelle verlor die Austria, ohne dabei ein Tor zu erzielen. Dann daheim gegen Wolfsberg. Im Herbst gab es gegen die Kärntner eine Heimpleite. Und dann geht´s nach Pasching zum LASK, wo die Austria zuletzt am 22. Februar beim 0:2 nur eine Statistenrolle gespielt hatte. Wird die Austria drei Monate später um so viel besser sein um dort im letzten Spiel von Oliver Glasner als LASK-Trainer die Qualifikation für die Europa League zu sichern, ohne ins Play-off zu müssen? Wer Skepsis zeigt, liegt nicht ganz falsch. Denn von den bisherigen zwölf Partien gegen die letzten vier Gegner gewann Austria keines, verlor neun, holte nur drei Unentschieden. Tordifferenz 7:24.

Zuerst kommt die hohe Hürde Salzburg. Ibertsberger lässt Ivan Lucic im Tor, der beim Sieg in St.Pölten debütiert hatte. Das Ziel des 24jährigen: So gut spielen wie sein Vorbild Manuel Neuer, mit dem er seit seiner Zeit bei den Bayern-Amateuren im Kontakt steht. Wird Lucic im Finish ein Neuer in Violett, dann könnte es klappen. Aber auch dass kann man nicht unbedingt erwarten. Ob es Sonntag zum Duell des israelischen Stürmer zwischen Alon Turgeman, zuletzt der torgefährlichste Austrianer, und Munas Dabbur, mit je einem Tor und Assist der Mann, der das Cupfinale entschied, kommt, ist offen. Turgeman plagen Adduktorenprobleme. Sicher fehlt er gesperrte Edomwonyi.

Von fixierten Personalien für kommende Saison hört man in Wien weder bei Austria noch bei Rapid etwas. Der LASK verlängerte den Vertrag mit dem 36jährigen Routinier Emanuel Pogatetz bis 2020, Wolfsberg mit seiner Zentralfigur, dem 32jährigen Ex-Austrianer Michael Liendl, um zwei Jahre bis 2021. Sturm sicherte sich die 21jährige Mittelfeldhoffnung Ivan Ljubic  bis 2023. Meister Salzburg engagierte einen neuen Leiter für seine wichtige Nachwuchsakadmie: Den 47jährigen Frank Krammer. Zuletzt Deutschlands U 18-Teamchef, zuvor Trainer in der zweiten Liga bei Fortuna Düsseldorf und Fürth, interimistisch in der Saison 2012/13 für einige Spiele bei Hoffenheim.

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