Eishockey

Ein schlechter Tag für Österreichs Eishockey: Nachspiel zur Präsidentenkür von Klaus Hartmann

Kärnten hat wieder die Macht in Österreichs Eishockey. Für das war der 27. Juni 2020 mit der Wahl von Kärntens Vizepräsident Klaus Hartmann (Bild oben) und seines Teams sicher kein guter Tag, sondern ein schlechter. Hartmann löste am Ende mit zwölf Stimmen mehr Gernot Mittendorfer nach vier Jahren ab, aber die Präsidentenkür könnte ein Nachspiel haben. Der oberösterreichische Verband kündigte an, die Wahl anzufechten. Weil der Wahlvorschlag aus Niederösterreich für den Villacher Hartmann nicht rechtskonform gewesen sein soll. Abwarten, was das noch bringen soll.

Mit Hartmann wurden als Vizeprasidenten der Politwissenschaftler und „Terror-Experte“ Nicolas Stockhammer, der Kärntner Damentrainer Günther Ropatsch und die ehemalige Teamspielerin Yasmina Sarina-Stepina gewählt. Hartmanns Wahlslogan „einbinden statt ausgrenzen“ deutet an, was bevorsteht: Viele wollen mitreden, vor allem die Präsidenten der Landesverbände. Ein Rückschritt in die Vergangenheit. Die Ära von Roger Bader, des vernünftigsten Manns in der ganzen österreichischen Eishockeyszene, als Sportchef soll beendet werden, als Teamchef „darf“ er bleiben. Weil er noch einen Vertrag hat, der bis zur nächsten Olympiaqualifikation läuft. Da könnten sich Hartmann und sein Team juristische Probleme einhandeln, wenn sie Bader absetzen. Mittendorfers Versuch, mit einer Präsentation der in den letzten vier Jahren entwickelte Konzepte und den Erfolgen, wie dem Aufstieg der U 20 in die A-WM, zu punkten, ging schief. Sachliche Argumente zogen nicht.

Klar, dass beide Lager vor der Wahl Stimmen zählten,  mit denen sie nach ihnen gegeben Zusagen rechnen konnten. Es muss Samstag im Villacher Kongresszentum einige „Umfaller“ gegeben haben . Denn Mittendorfers abgewähltes Präsidium war sich auch bei einer „konservativen“ Wertung einer Mehrheit ziemlich sicher. Doch es kam anders. Einen Umfaller kennt man: Peter Freunschlag, der umstrittenen Präsidenten der Linzer Black Wings. Er gab dem ehemaligen Damenreferenten des Verbands, Martin Kogler, die Vollmacht über die fünf Stimmen der Black Wings. Die bekam daher Hartmann, für den Kogler das sportliche Konzept ausarbeitete. Ohne den Stimmen der Black Wings hätte der Unterschied zwischen Hartmann und dem abgewählten Mitterlechner nur zwei Stimmen betragen. Das sagt genug, wie um die Macht im Verband gekämpft wurde und was dahinter steckt. Eine positive Entwicklung ist nach dieser Hauptversammlung wirklich nicht zu erwarten.

Foto: Twitter.

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