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Ein schöner Ausflug für Rapid mit Happy-End auf Platz sechs

1:0 gegen Blau Weiß Linz durch ein halbes Eigentor, Mittwoch bei Schneefall und schwierigen Bedingungen ein auch etwas glückliches 2:1 (0:0) gegen WSG Tirol am Innsbrucker Tivoli. Damit begann die Ära des neuen Rapid-Trainers Robert Klauß mit zwei Siegen in der Bundesliga. Das gelang seit 2011 keinem. Der letzte, der sich darüber freuen konnte, war der aktuelle ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel. Er schaffte dies sogar ohne Gegentor, mit 2:0-Siegen gegen Admira/Wacker und in Wr. Neustadt. Klauß musste um den zweiten Sieg bis zur 98. Minute zittern. Fast hätte Rapid noch zwei Punkte liegen gelassen.

Eine Stunde vor Anpfiff begann es wieder zu schneien. Auf dem Terrain fanden sich die Tiroler deutlich besser zurecht, hätten auch in Führung gehen können. Der“Dosenöffner“  für Rapids Sieg war der Führungstreffer aus dem „Nichts“ kurz nach der Pause. Über die bis dahin beste Kombination, die von Nikolas Sattlberger ausging, über Neraysho Kasanwirjo und Nicolas Kühn kam der Ball zu Matthias Seidl, der unbehelligt von Tirols Defensivabteilung aus zwölf Metern mit links genau ins Eck traf. Was folgte, zeigte die Rapid-Probleme in der laufenden Saison auf: Zunächst die mangelnde Effizienz. Zweimal Kühn, je einmal Kasanwirjo und Marco Grüll ließen Sitzer auf eine klare Führung aus. Das hätte sich beinahe noch gerächt. Obwohl Grüll seinen Fehler ausbesserte, nach Pass von Terence Kongolo das 2:0 erzielte. Wobei es sicher schwerer war, aus dieser Situation zu treffen als die vorangegangene Chance zu nützen.

Alles schien gelaufen. VAR Stefan Ebner bat Schiedsrichter Florian Jäger zweimal zu On Field Review. Zum ersten Mal, weil Leopold Querfeld der Ball an die Hand flog. Jäger gab richtigerweise keinen Elfmeter. Beim zweiten Mal war Kongolo der Anlass. Der Holländer kam zu spät, traf Tirol-Joker Sandi Ogrinec voll am Knöchel. Da blieb Jäger nichts anderes übrig, als die rote Karte zu zücken. Damit entwertete Kongolo eine seriöse Leistung. Der zweite Ausschluss im dritten Spiel muss zu denken geben. Danach brachte Klauß mit Thorsten Schick, Martin Moormann und Roman Kerschbaum drei Defensivspieler, damit nichts mehr passiert. Und es passierte doch. Weil sich Linksverteidiger Jonas Auer wieder einmal als Schwachpunkt bestätigte, durch einen Ballverlust einen Konter einleitete. Den ein Eigentor von Moormann „krönte“, dessen eigenwillige Rettungsaktion mit der Ferse völlig missglückte, seine schwarze Serie seit dem Cufinale prolongierte. Er ist immer für Aussetzer gut. „So wekcst du tote Gegner auf“, sagte Marc Janko treffend im „Sky“-Studio.

In der Nachspielzeit fehlte bei einem Kopfball von Tirol Joker Julian Forst nicht viel zum Ausgleich. Dann hätte Klauß nicht über einen „schönen Ausflug“ gesprochen.Tirols Trainer Thomss Silberberger nicht über die „eigene Blödheit“, speziell in den zehn Minuten nach der Pause ärgern müssen. Klauß fand, dass es wenig Sinn mache, alles umfassend zu analysieren. Rapid überholt Wolfsberg, ist Sechster, fordert im letzten Spiel des Jahres Samstag Meister und Tabellenführer Red Bull Salzburg. Sturm Graz macht sich Hoffnungen, mit Rapid-Hilfe Salzburg mit einem Sieg über Altach überholen und als Erster in die Winterpause gehen zu können. Altach fertigte Mittwoch im Vorarlberger Derby das überforderte, nicht bundesliga-taugliche Schlusslicht Austria Lustenau 3:0 (1:0) ab. Die 13. Niederlage der sieglosen Lustenauer in 16 Runden, die in allen Partien vor der Pause kein Tor erzielten. Desaströs. Ob sich dies Samstag bei der Heim-Premiere in Bregenz gegen den LASK ändern wird? Schwer zu glauben. Lustenaus Fans drehten durch. Ihre Pyro-Exzesse machten sogar ein Eingreifer der Altacher Feuerwehr nötig, führten zu einer 14 minütigen Nachspielzeit.

Foto: APA/EPA.

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