Fußball

Ein Schweizer will zu Koller

Die Är von Marcel Koller als Teamchef dauert nun schon fast fünf Jahre, ein anderer Schweizer Trainer in Österreich schaffte nicht einmal ganz fünf Monate. Den gestern bei Wacker Innsbruck beurlaubten Maurizio Jacobacci verbindet mit Koller das gemeinsame Management. Dino Lamberti vermittelte den Italo-Schweizer an Innsbrucks Sportchef Alfred Hörtnagl, dem böse Zungen rund um den Patscherkofel und Berg Isel unterstellen, Jacobacci gar nicht so gekannt zu haben, um ihn  vor dem Engagement beurteilen zu können. Wenn´s stimmt, würde das zu dem akribischen Hörtnagl eigentlich wie die Faust aufs Aug passen.

Koller hat aber vor den WM-Qualifikation gegen Wales und Serbien andere Sorgen. Daher auch kein offenes Ohr für ein Zukufts-Angebot aus Kazan, das ihm via Schweizer Zeitung „Blick“ zugetragen wurde. 800 Kilometer östlich von Moskau spielt der 24jährige Moritz Bauer beim aktuell Zwölften der russischen Liga Rechtsverteidiger, zählt zu den 13 Legionären des spanischen Trainers Javi Garcia. Dass  Rubin Kazan Bauer im Sommer für 2,9 Millionen Euro Ablöse von Grasshoppers Zürich kaufte, ihm einen Vertrag bis 2021 mit 900.000 Euro Nettoverdienst pro Saison gab, galt in der Schweiz als große Sensation der Transferzeit. Beim Schweizer Teamchef Vladimir Petkovic ist Bauer  kein Thema. Als Rechtsverteidiger gilt  Teamkapitän Lichtsteiner von Juventus als klare Nummer eins in der Hierarchie, dann folgen Udinese-Legionär Widmer und Lang von Abonnementmeister Basel.

Aber Bauer, der in den Schweizer Nachwuchsteams noch zum Zug gekommen war, träumt auch von einer Karriere in einer Nationalmannschaft. Und da sein Vater Kurt, der bei St.Gallen spielte,  Österreicher ist, hat er jetzt einen rot-weiß-roten Pass beantragt. Obwohl er weiß, dass auch in Kollers  Team die Konkurrenz nicht ohne ist, sieht er darin eine Option, um die er kämpfen will.  Kollers erste Wahl   als Rechtsverteidiger heißt derzeit  eindeutig  Florian Klein, auch wenn er mit Stuttgart derzeit in der zweiten Liga spielt. Dazu  wälzt der Teamchef schon einige Zeit den Plan, Salzburgs schnellen Kreativgeist Valentino Lazaro zum Offensiv-Verteidiger umzumodeln. Ausserdem zeigte Rapids Mario Pavelic bisher in dieser Saison stark auf. Da braucht Koller über ein Angebot aus Kazan derzeit  wirklich nicht lange nachzudenken.

 

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