Spektakulärer Traumstart für „La Roja“ mit einem so wichtigen Auftaktsieg in der Hammergruppe mit Kroatien und Italien: Spanien servierte Kroatien eiskalt 3:0 (3:0) ab. Ein Alptraum für den Kroaten- Wahnsinn in Berlin: Über 40.000 kroatische Fans unter den 71.000 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion, rund 100.000 in der deutschen Hauptstadt. Die Spanier waren mit 12.000 auf den Tribünen klar in der Unterzahl, aber die jubelten schon zur Pause. Über eine beeindruckende Leistung, die zugleich einen Warnschuss für die deutsche Euphorie nach dem 5:1-Startsieg über schwache Schotten bedeutete. Denn gewinnen beide ihre Gruppe, was man durchaus annehmen kann, dann treffen sie im Viertelfinale aufeinander.
Ein Doppelschlag innerhalb von drei Minuten bedeutete die Vorentscheidung. Zunächst traf der Kapitän, Atletico Madrid-Torjäger nach Pass von Fabian Ruiz, der zum besten Spieler gewählt wurde, dann Ruiz, Legionär bei Paris St,Germain (Bild), selbst. 2:0 nach 32 Minuten, 3.0 in der Nachspielzeit. Da traf wie im Champions League-Finale für Real Madrid Rechtsverteidiger Daniel Carvajal. Diesmal nicht per Kopf, sondern mit rechts. Nach Flanke des 16 jährigen Lamine Yamal vom FC Barcelona des bisher jüngsten EM-Spielers. Er hätte fast das 4:0 erzielt, scheiterte aber nach der Pause an Kroatiens Tormann Dominik Livakovic. Es war Carvajals erster Treffer im Teamdress in seinem 45. Länderspiel.
Teamchef Luis de la Fuente ließ überraschend seine Nummer zehn, Dani Olmo, auf der Bank, setzte statt ihn Pedri von Barcelona ein. Das ging auf. Mit Ruiz, Rodri von Manchester City und Pedri beherrschte Spanien das Mittelfeld. Kroatiens Teamchef Zlatko Dalic sah nach 65 Minuten ein, dass nichts mehr zu holen ist, tauschte Kapitän Luka Modic und Mateo Kovacic zwecks Schonung für die restlichen zwei Gruppenspiele aus. So kam Salzburg-Legionär Luka Sucic zu seinem ersten EM-Einsatz. Die Abwehrvariante von Dalic, mit Josko Gvardiol seinen besten Innenverteidiger links verteidigen zu lassen, um Yamal zu bremsen, wurde zum Eigentor. Im Abwehrzentrum war auf der Gvardiol-Position der Ex-Salzburger Marin Pongracic der schwache Punkt, sah beim ersten und dritten Tor schlecht aus. Spaniens Tormann Unai Simon verhalf Kroatien mit einem Fehlpass, seiner bekannten Schwäche, zur größten Chance, durch die es einen Elfmeter gab. Doch Bruno Petkovic scheiterte an Unai Simon.
Am Abend bebte das Dortmunder Stadion bereits nach 23 Sekunden, nach dem schnellsten Tor der EM-Geschichte. Mit dem Nedim Bajrami Albanien gegen Titelverteidiger Italien in Führung brachte. Nur 16 Sekunden fehlten auf das Weltrekordtor von Christoph Baumgartner im März beim 2:0 gegen die Slowakei. Bajrami von Italiens Absteiger Sassuolo nützte ein Missverständnis von zwei Spielern von Italiens Meister Inter: Ein verunglückter Outeinwurf von Linksverteidiger Federico Dimarco zurück in den eignen Strafraum, Alessandro Bastoni zögerte, Bajrami traf ins Keuzeck. Dimarco und Bastoni besserten ihren Fehler aus: Nach Dimarcos Flanke köpfte Bastoni den Ausgleich. Dann traf auch Inter-Star Nicola Barella, nach 16 Minuten hatte Italien das Match gedreht. Das 2:1 brachte Italien eigentlich problemlos über die Runden, traf zweimal die Stange.
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