Erstmals seit 2019 fährt Österreich wieder zu einer U17-Europameisterschaft. Vor fünf Jahren gab es bei der Endrunde in Irland für die Mannschaft von Manfred Zsak, zu der unter anderem Matthias Braunöder, jetzt Kapitän der U 21, Thierno Ballo und der Austrianer Manuel Polster gehörte, in einer Mega-Gruppe gegen Spanien (0:3), Italien (1:2) und Deutschand (1:3) nichts zu holen. Wie wird es zwischen 20. Mai und 5. Juni auf Zypern aussehen? In der Qualifikation gelang dem Team von Manfred Scherb ein Ausrufezeichen. Vor allem Dienstag in Wr. Neustadt mit dem 3:1 (2:1) gegen Spanien. Damit fährt die Mannschaft ohne Niederlage in sechs Partien zur Europameisterschaft. Beachtlich. Im Herbst gab es in der ersten Phase der Qualifikation in Georgien zwei Siege (gegen Dänemark und die Ukraine) sowie ein 2:2 gegen Dänemark. Als Gruppensieger kam Österreich in die Eliterunde nach Wr.Neustadt und belegte wieder Platz eins: 2:0 gegen Slowenien, 2:2 gegen Norwegen und zum Abschuss gegen Spanien nach 0:1-Rückstand noch 3:1.
Weil kurz nach der spanischen Führung durch Juan Hernandez vom FC Barcelona der Ausgleich gelang. Durch einen Freistoß von Dortmund-Legionär Thierry Fidjeu-Tazameta. Er erinnert an einen „Arjen Robben-Verschnitt“. Wie beim berühmten holländischen Ex-Bayern-Star ist auch bei ihm der linke Fuß der stärkere, aber er stürmt über rechts, holte selbst den Freistoß heraus, den er dann mit links verwandelte. Die Pausenführung machte Rapid-Mittelfeldspieler Ensar Music mit einem Knaller aus 17 Metern genau ins Eck perfekt, die Entscheidung fiel nach 80 Minuten durch einen Elfmeter nach Foul an Salzburg-Stürmer Kenneth Ademjenughure. Der Rapidler Philipp Moizi traf mit links, der Jubel war groß. Dabei fehlte gegen die Spanier der verletzte Ilia Ivanschitz, auch der souveräne Innenverteidiger Valentin Zabransky war nur im ersten Spiel gegen Slowenien dabei. Bayern-Talent Magnus Dalpiaz, der Sohn des Eishockey-Rekordteamkeepers, war in allen Spielen der Rückhalt im Abwehrzentrum. „Ein Riesenerfolg“, freute sich Scherb zurecht. 2016 war Österreich bei der U 17-EM in Aserbaidschan mit Teamchef Andreas Heraf durch 2:0-Siege über Bosnien und die Ukraine ins Viertelfinale gekommen. Dort bedeutete die 0:5-Abfuhr gegen Portugal die Endstation. Ein Spieler dieser Mannscaft ist seit Samstag der schnellste Torschütze der Welt in Länderspielen: Christoph Baumgartner.
An Spanien scheiterte hingegen die U 219 von Oliver Lederer, die im spanischen Radgona einen Sieg benötigt hätte, um das EM-Ticket zu lösen, Aber es gab trotz passabler, aufopferungsvoller Leistung die zweite Niederlage in der Eliterunde. Nach dem 1:2 (0:1) gab es viele traurige Gesichter, bei der U 17 in Wr. Neustadt nur jubelnde.
Foto: ÖFB/Patrick Vranovsky.