Fußball

Ein wichtiger Baustein? Rapid erfüllte Sollbauers Traum

Es gibt durchaus Parallelen zwischen dem Fünften Rapid und dem Absteiger Admira. Damit ist weniger die Admira-Vergangenheit von Emanuel Aiwu und Neuerwerbung Roman Kerschbaum gemeint. Sondern die Tatsache, dass beide Klub bei Absteigern in der zweiten deutschen Liga fündig wurden: Admira mit dem neuen Trainer Roberto Pätzold, Rapid mit dem 32 jährigen Innenverteidiger Michael Sollbauer von Dynamo Dresden. Für den Kärntner ging damit ein Traum in Erfüllung. Er lehnte andere Angebote, etwa vom LASK, ab. Ob das auch ein Traum für Rapid wird, muss sich erst zeigen.

Sollbauer kam bei Wolfsberg zu 317 Einsätzen, war beim 4:0-Triumph in der Europa League bei Borussia Mönchengladbach, mit dem Wolfsberg europaweit für Aufsehen sorgte, dabei. Wechselte im Winter 2020 in die zweite englische Liga, wurde für 600.000 Euro Ablöse von Barnsley gekauft. Wohl deshalb, weil zuvor Sollbauers Ex-Trainer Gerhard Struber zu dem Klub gewechselt war. In eineinhalb Jahren bei Barsnley kam Sollbauer auf 61 Spiele, in der Saison 2020/21, in der Barnsley unter Strubers Nachfolger Valerien Ismail sensationell Rang fünf belegte, stand der 34 mal in der Startelf, erhielt aber keinen neuen Vertrag. Daher Wechsel in die zweite Liga Deutschlands zu Dynamo Dresden. Nach 37 Spielen hieß es Abstieg via Relegation, damit Ende der Auslandskarriere. Rapid griff zu, hat damit fünf Neue, den dritten ohne Ablöse. Musste der Zweijahresvertrag wirklich sein?

Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic sieht in ihm einen wichtigen Baustein für die künftige Mannschaft, weil Sollbauer eine Top-Einstellung hat und auch die Mitspieler coacht. Trainer Ferdinand Feldhofer, der Sollbauer noch von einem gemeinsamen Monat in Wolfsberg kennt, verwies auf die personelle Situation im Abwehrzentrum. Max Hofmann startet rekonvaleszent in die Vorbereitung, hinter Christopher Dibons Fitness sieht er ein Fragezeichen, mit Aiwu plant er  im Mittelfeld, für Youngster Leopold Querfeld beginnt Mitte Juni die U 19-Europameisterschaft.  Daher Sollbauer, der seit den Spielen mit Wolfsberg gegen Rapid immer im Hinterkopf hatte, dass es großartig wäre, für den populärsten Klub Österreichs zu spielen. Verständlich, dass er jetzt froh darüber ist. Wenn er sich im letzten Drittel seiner Karriere nicht total verändert hat, dann bekam Rapid einen dazu, der seine Stärken darin hat, Zweikämpfe zu gewinnen, Bälle zu erobern. Aber mit dem Ball, bei der Spielereröffnung kann es problematisch werden. Anderseits stand bei Rapid zuletzt ohnehin mehr das Spiel gegen den Ball im Vordergrund, zu wenig das mit dem Ball.

Foto: SK Rapid/Red Ring Shots, Daniel Widner.

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