Fußball

Eine Kündigung bei Rapid und der nächste Schweizer: Fredy Bickel

Andy Egli ist nicht der einzige Schweizer, der mit Rapid als Sportchef in Zusammenhang gebracht wird. Einen zweiten  nannte Donnerstag der „Blick“: Fredy Bickel, ein 51jähriger ehemaliger Sportjournalist, der  in seiner Heimat über Jahrzehnte einiges bewegt hat. Von 1992 bis 1999 bei Grasshoppers Zürich als Pressechef, technischer Koordinator und Assistent des Sportchefs, danach als Vorstand von Young Boys Bern mit dem Aufstieg in die  Super League. Ab 2003 prägte er sechs Jahre lang als Sportchef eine Erfolgsära des FC Zürich mit drei Meistertiteln und der Qualifikation für die  Champions League. Ab Dezember 2012 war Bickel wieder Sportchef der Young Boys bis vor  drei Monaten, als er völlig überraschend von den Klubbesitzern Andy und Hans-Ueli Rihs entlassen wurde. Auf Betreiben von Urs Siegenthaler, der sich als Chefscout der deutschen Teamchefs Jogi löw und Jürgen Klinsmann einen Namen machte, damals zum Verwaltungsrat des Berner Traditionsklubs gehörte.

Passierte alles  sehr zum Bedauern von Youngs Boys österreichischem Trainer Adi Hütter, den Bickel  vor 15 Monaten engagierte, als Hütter trotz Doublegewinn nicht weiter  in  Salzburg geblieben war. Wie bei Egli gibt´s bei Bickel, der in der Schweiz auch den Ruf eines streitbaren Sportchefs hat,  Querverbindungen zu Österreichs Teamchef: Bickel kennt Marcel Koller aus Grasshoppers Zeiten, wollte ihn im Herbst 2013 nach Bern holen, als Koller mit Österreich die Qualifikation zur WM in Brasilien verpasst hatte. Koller verlängerte dann aber den Vertrag mit dem ÖFB. Wurde von Bickel letztes Jahr ins Vertrauen gezogen, als es um die Personalie Hütter ging.

Eine neuer Sportvorstand kommt, einer aus dem Trainerteam Rapids verabschiedet sich hingegen nach mehr als zwei Jahren: Der im März 2014 von Zoran Barisic geholte Sportwissenschaftler Dr. Stefan Oesen reichte seine Kündigung ein. In der Barisic-Ära war der 31jährige Salzburger bei jedem Training und bei jeder Besprechung dabei,  ein unverzichtbarer, sehr wertvoller Video-Analyst. Der  in der ersten Hälfte mit Laptop oben auf der Tribüne sass, genau beobachtete, in der Pause dem Trainer typische Szenen aufzeigte und Tipps gab, was man ändern könnte, um noch zu gewinnen. Barisic schätzte Oesens  Hinweise sehr, da sie oft die erwünschte  Wirkung zeigten. Heuer im Frühjahr   holte Sportvorstand Andreas Müller von Altach mit Maurizio Zoccola einen zweiten Video-Analysten. Oesens Tätigkeit verlagerte sich mehr zum Scouting, was ihm offenbar nicht mehr so taugte. Dass jetzt der neue Trainer Damir Canadi nach seinen guten Erfahrungen mit Zoccola in Altach ihn mehr einbezieht, bedeutet keine Überraschung, war eigentlich zu erwarten. Also zog Oesen daraus die Konsequenzen. Ein Verlust für Rapid. So  bleibt Athletik-Coach Alexander Steinbichler der letzte Mohikaner aus dem erfolgreichen Trainerteam von Barisic, der noch bei Rapid ist.

 

 

 

 

 

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

Meist gelesen

Nach oben