Fußball

Einzigartig, nachhaltig, Anspruch und Stil: Austrias Rückkehr in das Wohnzimmer

Freitag Abend beginnt sie, die neue Ära der Austria in der neuen Generali-Arena, die einzigartig und nachhaltig werden soll.  Die Werbekampagne mit der violetten Ikone, dem Stadionbotschafter Herbert Prohaska, rund um die Eröffnung heißt endlich z´haus! Nach zwei langen Jahren im Happel-Stadion. Die Erwartungen, die Prohaska an die Rückkehr in das violette Wohnzimmer in Favoriten verknüpft, klingen nachvollziehbar: Um zwei Klassen besser als vergangene Saison. Ob das realistisch ist, muss schon die Eröffnung gegen Borussia Dortmund exakt 656 Tage nach dem Spatenstich zeigen.Ob  das violette Motto „Anspruch und Stil“ auch für den New Look der Mannschaft gilt. Dann kann es auch mit dem gewünschten Zuschauerschnitt von 10.000 bei der ersten Saison in der alten, neuen Heimat klappen.

42 Millionen Euro beträgt das finanzielle Gesamtvolumen des neuen , dem Austria-Prunkstücks. Was passierte alles in den letzten zwei Jahren? Das kann man in einem Austria-Sonderheft lesen und sehen, wenn einem Fan das 4,90 Euro wert ist. 120.000 Liter Regenwasser  sind in sechs Zisternen gespeichert, 41.666 Liter Farbe zieren die Innen-und  Außenwände, 32.500 Kubikmeter Beton und 9400 Tonnen Betonstahl wurden verbaut, 31.500 Quadratmeter asphaltiert. Wenn Präsident Wolfgang Katzian mit AG-Vorstand Markus Kraetschmer von der Nordtribüne, dem neuen Prunkstück, in der die neue Geschäftsstelle 986,73 Quadratmeter Grundfläche hat, auf das Spielfeld blicken, dann sind sie begesiert, Das klingt bei Kraetschmer so: „Die Liebe zum Detail, dieses Wissen um die Bedeutung der violetten Klubfarben und die Lancierung von vielen stilvollen Elementen zeichnen die Generali-Arena aus, machen sie einzigartig.“

In diese Richtung soll sich auch die neue Mannschaft zurück im Wohnzimmer bewegen. Für Trainer Thomas Letsch beginnt gegen Dortmund erst die finale Phase der Vorbereitung, am 27. Juli zum Zwölferligastart gegen Aufsteiger Wacker Innsbruck müsste man dann voll bereit sein. Aber nach dem Trainingslager in Seeboden, das er als intensiv, detailreich und erfolgreich einschätzte, sieht er doch gute Ansätze. Wie die Verbesseung beim 2:2 gegen den russischen Klub Arsenal Tula beim zweiten Test in Kärnten gegenüber dem 0:3 gegen Ukraine-Meister Schachtjor Donezk Und dann muss die Rückkehr ins Wohnzimmer, die sicher prickelnde Atmosphäre bei der Eröffnung, noch einen Schub verleihen: „Ein extrem schönes Gefühl, zu sehen, was neu entstanden ist. Vor allem wenn man wie ich noch die alte Stahlrohrtribüne gekannt hat. Jetzt ist es ein Schmuckkästchen“ freute sich Kapitän Alexander Grünwald, der in der alten Generali-Arena 2013 Meister wurde und den Sprung in die Champions League schaffte. An diese Erfolgskapitel will man anschliessen. Dazu wurden den Spielern auch ein Wunsch erfüllt: Ein eigener Rückzugsraum, den sie nach ihren Vorstellungen gestalten konnten. Um ihn zwischen den Trainings nützen können.  Den bekam vor zwei Jahren auch die Mannschaft des Erzrivalen Rapid in seinem neuen Allianz-Stadion.

Grünwald speilt gegen Dortmund trotz gebrochener rechter Hand mit Manschette. Welche Veränderungen wird Austrias letzter Meistertrainer, Peter Stöger, als Ehrengast, bei Borussia Dortmund unter dem Schweizer Nachfolger Lucien Favre gegenüber den sieben Monaten seiner Ära beim Traditionsklubs im Kohlenpott sehen?  Nicht mit nach Wien kommen Dortmunds WM-Teilnehmer wie Marco Reus, die Schweizer Manuel Akanji und Roman Bürki, der Pole Lukas Piszczek, der Portugiese Raphael Guerrero, der von Werder Bremen geholte Däne Thomas Delaney und der Japaner Shinji Kagawa. Die ukrainische Diva Andrey Yarmolenko wechselte nach London zu West Ham, den Klub von Marko Arnautovic. Im Tor spielt statt Bürki vorerst sein Landsmann Marvin Hitz, der von Augsburg kam, im Abwehrzentrum Abdou Diallo, ein französischer Hüne mit Mainzer Vergangenheit. Von Real Madrid lieh Dortmund das marokkanische Vertedigertalent Achraf Hakimi. Stögers Sorgenkinder Mario Götze und Andre Schürrle, die deutschen WM-Helden von 2014, oder Nuri Sahin, übernahm Favre, sie sind heute dabei. Aber gemeinsam mit den!Raketen“aus den USA und England, Christian Pulisic und Jadon Sancho, präsentiert Champions League-Teilnehmer Dortmund sicher eine Mannschaft, die zeigen wird, ob Austrias New  Look auf dem richtigen Weg ist, „stadionwürdig“ zu werden.

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