Fußball

„Eisern Trimmel“ verhinderte Platzsturm der eigenen Fans

32 Jahre alt musste Christopher Trimmel alt werden, um die trotz Rapid-Vergangenheit vielleicht emotionellsten Monate seiner Karriere zu erleben: Im Mai den Aufstieg mit Union Berlin, noch dazu als Kapitän. Unvergesslich, auch wenn er im entscheidenden Relegationsspiel gegen VfB Stuttgart gesperrt auf der Tribüne mitgefiebert hatte.  Am 31. August der erste Sieg in der Bundesliga, daheim in der Alten Försterei 3:1 gegen Titelanwärter Borussia Dortmund. Im Oktober die Rückkehr des Burgenländers nach neuneinhalb Jahren ins österreichische Nationalteam zu den EM-Qualifikationsspielen gegen Israel und Slowenien. Und Samstag ein 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen Hertha BSC Berlin im ersten Berliner Derby seit April 1977, dem ersten zwischen Union und Hertha. Viel mehr geht nicht mehr.

Die gewohnten „Eisern Union“-Sprechchöre der Fans klangen zum Derby vielleicht noch lauter und entschlossener als sonst. „Wir konnten unsere Emotionen kontrollieren, aber es war ein Sieg der Leidenschaft“, begründete Trimmel Unions dritten Dreiunkter in zehn Runden. Der Siegestreffer fiel erst in der 90.Minute aus einem Elfmeter. Was beim Derby sonst noch ablief, wird Trimmel ebenso unvergessen bleiben: Nach der Pause flogen aus dem Hertha-Fansektor Leuchtraketen auf das Spielfeld und zur Union-Bank. Eine hätte beinahe Markus Hoffmann, den Salzburger Assistenten von Unions Schweizer Trainer Urs Fischer getroffen. Referee Deniz Aytekin unterbrach das Derby, schickte beide Mannschaften in den Kabinengang, entschied aber dann in Absprache mit der Polizei, weiter spielen zu lassen. Nach Schlusspfiff ging es wieder los: Leuchtraketen auf das Spielfeld, weshalb schwarz vermummte Union-Ultras auf den Rasen kamen, zum Hertha-Sektor stürmen wollte. Mittendrin unter den Spielern war  Kapitän, Trimmel, als die den Platzsturm der  eigenen Fans vehinderten, sie auf die Tribüne zurück schickten. Sozusagen als Dank warf „Eisern Trimmel“ sein rotes Trikot mit der Nummer 28 auf die Tribüne.

Den 2.November 2019 immer in Erinnerung behalten wird wird auch Valentino Lazaro. Als den Tag, an dem er sein erstes Match von Beginn an für Inter Mailand in Italiens Serie A bestritt.  Und zwar in Bologna. Fünf Minuten vor Schluss tauschte Trainer Antonio Conte Lazaro aus. Da stand es 1:1. In letzter Sekunde gelang dem Belgier Romelu Lukaku Inters Siegestreffer. Napoli, am Dienstag Gegner von Red Bull Salzburg in der Champions League, verlor bei AS Roma 1:2 (0:2). Für das Tor sorgte Arkadius Milik nach 72 Minuten, Mit dem Polen, Dries Maertens, Joe Callejon und Lorenzo Insigne spielten vier Stürmer. Das verhalf aber nicht zu drei Punkten.

Nur etwas mehr als fünf Minuten fehlte Trainerlegionär Ralph Hasenhüttl, um mit Southampton acht Tage nach der 0:9-Rekordpleite ggen Leiceter sensationell  einen Punkt bei Meister Manchester City im Etihad-Stadium zu holen. Southampton führte von der 13. bis zur 70. Minute, kassierte in der 86.Minute durch Kyle Walker das Tor zur bitteren 1:2-Niederlage, die dem Grazer Trainerlegionär sehr weh tat.  Noch enger als für Manchester City war es für Salzburg-Gegner FC Liverpool in Birmingham gegen Aston Villa: Bis zur 87.Minute 0:1 zurück, dann durch den schottischen Verteidiger Andrew Robertson und Ex-Salzburger Sadio Mane die Tore zum 2:1-Sieg erzielt.

Foto: © DAZN Media.

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