Eishockey

Eishockeyteam hat wieder einen Herzog

Einer der wenigen  Österreicher am Finaltag der  A-WM am 21. Mai wird in der Kölner Lanxess Arena  Ex-Verbandschef Dieter Kalt sein.  Da wird der 75jährige Kärntner auf Grund seiner Verdienste in die „Hall of Fame“ des internationalen Verbands aufgenommen. Als sogenannter „Builder“ wie seine Amtsvorgänger Hans Dobida und Walter Wasservogel. Als einziger österreichischer Spieler hatte dies die KAC-Ikone Sepp Puschnig geschafft.  Österreich Nationalteam  hat leider  mit der A-WM derzeit nichts zu tun, kämpft einen Monat vorher ab 22. April in Kiew um den Aufstieg. Der zweite Schritt in der Vorbereitung erfolgt  in drei Wochen in Graz mit der EURO-Challenge gegen die A-Nationen Slowakei, Norwegen und Frankreich. Teamchef Roger Bader nominierte in der Pause zwischen Grunddurchgang und Platzierungsrunde der Liga seinen Kader. In dem  erstmals seit langem wieder der Name Herzog aufscheint.

Herzog und  Nationalmannschaft wird normal mit Fußball in Verbindung gebracht, mit Österreichs Rekordteamspieler Andi Herzog. Der ist ja auch ein bekennender Eishockeyfan. Der 2011 beim Skifahren am Arberg tödlich verunglückte ehemaliger Grazer  Verteidiger  Michael war der erste mit Namen Herzog in Österreichs Eishockeyauswahl, absolvierte 71 Länderspiele. Sein Sohn Stefan, inzwischen 35 und noch bei den Zeller Eisbären aktiv, folgte als Zweiter. Jetzt ist Stefans Cousin Lukas an der Reihe: Der 24jährige  gilt  gemeinsam mit David Kickert von den Vienna Capitals als eines der wenigen österreichischen Torhüterversprechen, bekam heuer in Villach von Trainer Greg Holst mehr Einsätze als bisher. Und  konnte dabei überzeugen. Daher läßt  ihn  Bader in Graz in einer der drei Partien debütieren.

Lukas Herzog übersiedelte bereits mit 16 von Zell/See nach Villach, kämpfte sich dort aus der Jugend nach oben. Ist mit der Tochter der Villacher Eishockeylegende Herbert Hohenberger befreundet, bekam den Spitznamen „Lilly“. Und ist ein gelehriger  Schüler des Villacher Tormanntrainers Markus Kerschbaumer, der auch die Karriere von Österreichs Nummer eins, Bernhard Starkbaum, in die richtige Richtung gelenkt hatte.  Bei dessen durchwachsener Saison in Salzburg könnte er Kerschbaumers Hilfe jetzt wieder gut gebrauchen. Aber Bader zweifelt nicht an  Starkbaum, weil der ihn im Herbst bei der Euro-Challegenge in Budapest voll überzeugen konnte, damals den Sieg über Italien ermöglichte: „Und das zählt für mich am meisten“, wie Bader bekräftigte.

Er führte in den letzten Wochen viele Telefonate mit Spielern, was ihn von seinen Vorgängern unterscheidet. Auch mit Spielern, die in Graz nicht dabei sein werden. Dort gibt es gegenüber Budapest doch wieder elf mehr bekannte Namen: Wie Heinrich, Schlacher,  Lebler, Thomas Raffl, Manuel Geier, Komarek, Oberkofler.  Eine erste Chance gibt´s wie für Herzog auch für die KAC-Hoffnungen Duller in der Abwehr und Bischofsberger im Angriff. Auf drei der jungen Welle, die Bader gerne dabei gehabt hätte, muss er verzichten: Salzburgs Baltram beginnt nach Pfeifferschem Drüsenfieber  erst langsam wieder auf Touren zu kommen, Wukowits von den Vienna Capitals  leidet an den Folgen einer Gehirnerschütterung, für den Grazer Verteidiger Unterweger ist die Saison vorbei.

Teamverteidiger Stefan Ulmer bekam in der Schweiz bei Lugano  einen neuen Trainer: Der Kanadier Greg Ireland ersetzte seinen Landsmann Doug Shedden, feierte zum Einstand einen Sieg bei Servette Genf im Penaltyschießen. Die Chance auf das Play off lebt damit. Bei Baders  Vorgänger Dan Ratushny in Lausanne ist die aber noch viel größer: Gegen Biel nach 1:3 noch 4:3, neunter Sieg hintereinander!

 

 

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