Fußball

Elf Empfehlungen des ÖFB für elf Freunde! Aber wie funktioniert das beim Nachwuchs?

Das größte Erfolgserlebnis für Österreichs Fußballbund seit März bedeutete letzte Woche die Verlängerung des Sponsorvertrags mit Coca Cola um vier Jahre bis 2024. Da die Corona-Regeln schon gelockert waren, kam Teamchef Franco Foda aus seinem Grazer Home-Office nach Wien. Für ein Foto vor dem Happel-Stadion  mit Lisa Moosbrugger und Philipp Bodzenta von Coca Cola sowie Geschäftsführer Bernhard Neuhold (Bild oben). Da galt die Devise „miteinand´ in die Veerlängerung, durch schwierige Zeiten“. An denen hat sich an anderen Fronten nichts geändert. Auch wenn Dienstag Vizekanzler Werner Kogler und ÖFB-Präsident Leo Windtner erstmals davon sprachen, dass die Amateurbewerbe von den Regionalligen abwärts, die im März abgebrochen werden mussten, im Herbst neu beginnen könnten. Und einen Tag später Kogler mit Finanzminister Gernot Blümel versicherte, Sportvereine, die nicht auf Gewinn ausgerichtet sind, könnten Hilfe aus einem für Sport und Kultur errichteten Fonds über 700 Millionen Euro erwarten.

Auch die Amateurvereine dürfen ab Freitag wieder auf die Sportplätze. Das gilt auch für den Nachwuchs. Allerdings weiter unter Einschränkungen. Keine Rede von Mannschaftstraining mit Körpertontakt. Windtner kündigte „Anleitungen zum Restart“ an, für die Sportchef Peter Schöttel und Magister Klaus Mitterdrofer, der Präsident des Kärntner Verbands, verantwortlich zeichnen. Die werden an alle 2200 Klubs verschickt. Inklusive Übungen für Kleingruppen mit dem nötigen Zweimeter-Abstand. Kogler meinte, dafür seien Phantasie oder Kreativität gefragt. Unter dem Motto Planung ist alles. Das stand Donnerstag auch auf der ÖFB-Homepage als eine von elf Empfehlungen für elf Freunde, wie das Training bei den Amateuren funktionieren soll.  Andere heißen Abstand halten, Hände waschen, Gesundheitszustand überprüften, gesperrte Kabinen, keine Zuseher oder Begleitpersonen, kein Körperkontakt.

Aber bei allem Respekt vor den Amateuren und ihrer Bedeutung für den Breitensport, viel wichtiger wird sein, wie der Nachwuchs funktioniert. Kann der mit diesen elf Empfehlungen und weiteren Einschränkungen leben? Für die erste Zeit vielleicht schon. Weil es beispielsweise in den Akademien zuerst darum gehen muss, nach der zwei Monate langen Pause wieder einmal richtig fit zu werden. Das funktioniert auch in kleineren Gruppen. Aber bei den so wichtigen Akademien stellt sich einmal die Frage nach den Trainern. Auch die wurden mi wenigen Ausnahmen in Kurzarbeit geschickt. Daher wird das  Hochfahren auch zu einer finanziellen Frage. Einen Zwei Meter-Abstand bei Nachwuchsmannschaften, speziell bei den jüngsten, einzuhalten, dürfte sicher eine Sisyphus-Arbeit bedeuen. Martin Wolf, der in einem Grazer Leistungszentrum 150 Kinder  unter seinen Fittichen hat, behauptete sogar: „Wenn ich mich länger an diese Empfehlungen, von denen einige absolut undurchführbar sind, halten muss, dann bleiben am Ende, bis im Herbst vielleicht wieder gespielt werden darf, nur zwischen 30 und 50 Edeltechniker über, die von Zweikämpfen ohnehin wenig hielten!“ Wolf weiß,wovon r spricht: Er ist der Vater des ehemaligen Salzburg-Jungstars, der momentan nach seinem Knöchelbruch bei der U 21-EM mit seiner Reservistenrolle bei RB Leipzig hadert.

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