Fußball

Emotionen statt Tore: Schiedsrichter als größter Aufreger im Spitzenduell

Salzburgs Geschäftsführer Stephan Reiter und Geschäftsführer Christoph Freund aufgeregt am Rasen, heftig auf den vierten Referee einredend. Der sonst ruhige Noah Okafor in einem verbalen Duell mit Sturm-Verteidiger Jusuf Gazibegovic.kaum zu beruhigen. Die Szenen nach der Nullnummer im Spitzenduell zwischen Meister und Vizemeister, Tabellenführer Red Bull Salzburg und dem Zeiten Sturm Graz. Die von Sturms Trainer Christian Ilzer angekündigte Intensivschlacht endete nach nur wenig Torchancen 0:0. Die größte vergab in der ersten Hälfte Salzburgs Innenverteidiger Strahinja Pavlovic, in der zweiten Hälfte Sturms Slowene Tomi Horvat. Damit bleibt es bei zwei Punkten Vorsprung von Salzburg auf Sturm. Die Salzburger trafen gegen die Grazer erstmals nach 15 Spielen in Folge nicht. Bemerkenswert nach dem dritten Unentschieden in einem Heimspiel hintereinander.

So wie nach dem vergebenen Sitzer (Bild oben) brüllte Pavlovic auch in der Nachspielzeit seinen großen Frust heraus. Wegen der gelb roten Karte, die ihm Schiedsrichter Stefan Ebner zeigte. Gelb bekam er zunächst für ein Foul an Emanuel Emegha, dagegen war nichts zu sagen. Gegen die zweite schon. Pavlovic ging in Sturms Strafraum nach einem Zweikampf mit Mohamed Fuseini zugegebenermaßen theatralisch zu Boden, aber ob das wirklich eine Schwalbe war, als die es der Unparteiische aus Braunau bewertete? Das war der größte Aufreger nach dem Spitzenspiel. Nicht die erste überzogene gelb-rote Karte von Ebner in dieser Saison. Die erste betraf Rapids Ante Bajic Ende August beim 1:1 gegen Austria Lustenau. Er zog in einem Zweikampf klar zurück und bekam trotzdem von Ebner die zweite gelbe Karte.

„Ich fühlte den Kontakt und wollte das Foul haben“, sagte Pavlovic zu der strittigen Szene. Die Ebner im Sky-Interview etwas anders sah: „Die Bewegung von Pavlovic ist eine Simulation, obwohl ich den Kontakt am Boden wahrgenommen habe. Das war mir zu theatralisch vom Spieler, die Konsequenz war gelb-rot. Im Nachhinein ist man immer gescheiter, in der Konsequenz Gelb-Rot womöglich zu hart!“ Das ändert trotzdem nichts daran, dass Pavlovic im nächsten Spiel gegen den Letzten Hartberg gesperrt ist.  Das wird Salzburg trotz der angespannten Personalsituation verkraften, die allerdings für die Champions League am Dienstag gegen Chelsea zu denken gibt: „Mittlerweile gehen wir schon ein bisschen am Stock!“, gestand Trainer Matthias Jaissle. Samstag fehlten ihm in dem „brutalen Kampfspiel“, wie er das 0:0 bewertete, Fernando, Nicolas Capaldo, Sekou Koita, Kapitän Andreas Ulmer und Luka Sucic wegen Adduktorenbeschwerden. So war das zweite Bundesligaspiel von Lawrence Aygekum, eines 18 jährigen Mittelfeldtalents aus Ghana, das erste in der Startelf. Oumar Solet schied zur Pause mit Oberschenkelproblemen aus. Ulmer glaubt, dass es sich für Chelsea bei ihm ausgehen wird: „Ich bin auf einem guten Weg!“

Auch Chelsea gelang Samstag kein Sieg. Gegen Manchester United brachte an der Stamford Bridge der Italiener Jorginho nach 87 Minuten aus einem Elfmeter in Führung, in der vierten Minute der Nachspielzeit glich der Brasilianer Casemiro aus. Das 1:1 war das dritte Unentschieden unter Trainer Graham Potter, das zweite hintereinander. Niederlage gab es bisher keine. Es wäre für Salzburg perfekt, sollte die am Dienstag passieren.

Foto: Red Bull Salzburg.

2

Meist gelesen

Nach oben