Fußball

Endspiele machen Jose Mourinho immer Spaß

Der Schock und Schrecken über den Terroranschlag  in Manchester,  die Trauer über 22 Tote, bestimmt auch den Countdown für das Finale der Europa League zwischen Manchester United  und Ajax Amsterdam am Mittwoch Abend in der Friends Arena von Stockholm. Da kommt keine richtige Finalstimmung auf, da steht das Thema Sicherheit im Vordergrund. Und auch Manchesters Trainerstar Jose Mourinho würde den Satz, das ihm Endspiele immer Spaß machen, gesagt Montag Mittag, wohl nicht mehr wiederholen. Dienstag erklärtr er: „Wir müssen in Stockholm unseren Job erledigen.“

Es ist das vierte internationale Finale, in dem der exzentrische Portugiese auf der Bank sitzt: 2003 gewann  er  mit dem FC Porto den UEFA-Cup, ein Jahr später in Gelsenkirchen gegen Monaco die Champions League, 2010 im Madrider Bernabeu-Stadion  mit Inter Mailand durch ein 2:0 gegen Bayern München: „Die Europa League ist ein schöner Bewerb, den will ich gewinnen“ betonte der 54jährige. Weil er damit Manchester United in die Champions League bringen könnte, woran er in der Premier League in seiner ersten Manchester-Saison  als Sechster mit 24 Punkten Rückstand auf Meister Chelsea, seinen Ex-Klub, dramatisch gescheitert war. Schafft es Mourinho nicht über den Umweg in Stockholm,  wird in Old Trafford sicher Kritik an ihm laut werden.

Letzten Sonntag sorgte er wieder einmal für etwas Neues: Die Pressekonferenz nach dem 2:0 gegen Crystal Palace  dauerte nur 23 Sekunden. Mourinho kam garantiert absichtlich rasch nach Schlusspfiff in den Pressesaal, als erst zwei Journalisten dort sassen. Und die verblüffte er  mit dem schnellen Abgang, ohne sich eine Frage stellen zu lassen. Mourinho lebt wieder einmal mit den Medien im Zwist, keine Neuigkeit bei ihm. Seit  Mancheter United gegen Celta da Vigo ins Finale kam,  betonte er immer , dass die letzten Runden der Premier League nicht so wichtig für ihn waren, sozusagen nur ein Pflichtprogramm ohne Anreiz.  Der Beweis: Gegen Crystal Palace begannen mit Innenverteidiger Phil Jones sowie Paul Pogba und Jesse Lingard nur drei Mann, die in Stockholm zur Startelf zählen werden. Für Pogba und Lingard war zur Pause Schluss, Wayne Rooney spielte 88 Minuten. Ein deutliches Indiz dafür, dass er auf der Bank beginnen wird, Mourinho im Angriff mit  Jungstar Marcus Rashford und dem Franzosen Anthony Martial plant. Im Tor beginnt nicht die Nummer eins, David de Gea, sondern der argentinische Teamkeeper Sergio Romero. Weil die Europa League sein Bewerb ist. Innenverteidiger Eric Bailly fehlt verletzt, der  große Abwesende ist der schwedische Lokalmatador Zlatan Ibrahimovic nach seiner Knieoperation.

Trotzdem gilt Manchester United (siehe tipp3-Quoten unten) als der Favorit. Ajax Amsterdam mit seinen jungen Wilden wäre aber sicher der Europa League-Sieger der Herzen. Für Hollands Renommierklub würde es der erste internationale Titel seit 22 Jahren sein „Bisher erledigten wir unseren Job sehr gut, haben uns das Finale verdient“, antwortete Trainer Peter Bosz auf die Sticheleien von Mourinho, der reklamierte, Ajax dürfte seiner Meinung nach wegen des Scheitern in der Qualifikation zur Champions League gegen den russischen Klub Rostow gar nicht mitspielen. Ansonst genießen die Holländer ihre Außenseiterrolle, trauen sich aber viel zu: „Wir können alle schlagen, auch Manchester United“, sagte der deutsche Teamneuling Amin Younes selbstbewußt. Egal, wie das Finale ausgeht, stellt sich die Frage: Wie viele seiner jungen Juwelen wie  den 20jährigen Innenverteidiger Davinson Sanchez oder den 19jährigen dänischen Stürmer Kasper Dollberg macht Ajax in der Transferzeit zu Millionen? Ein Abgang scheint fix: Kapitän Dany Klaasen, mit 25 der zweitälteste Spieler von Ajax, ist in der deutschen Bundesliga sehr gefragt.

 

 

 

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