Fußball

Entscheidende Woche für Kapitän Sabitzer in drei „Ösi-Duellen“! Ilsanker bei Hütter

Richtungsweisende neun Tage für RB Leipzig-Kapitän Marcel Sabitzer, eine entscheidende Woche für  den Tabellenführer: Samstag Abend das Spitzenspiel gegen Mönchengladbach, Dienstag das Pokal-Achtelfinale bei Eintracht Frankfurt, Sonntag als Abschluss der Topschlager in München gegen Meister Bayern. Die drei Spiele werden zeigen, wohin die Reise in der Saison noch gehen wird. Alle drei Partien sind Österreicher-Duelle: Samstag treffen Sabitzer (Bild oben) und Konrad Laimer auf Stefan Lainer, vier Tage später in Frankfurt auf Martin Hinteregger, zum Abschluss im Münchener Allianz-Stadion auf David Alaba. Bei dem Bayerns Führungsetage Optimismus bezüglich der vorzeitigen Verlängerung des 2021 auslaufenden Vertrags signalisierte. Allerdings hörte der 27 jährige auch oft gut gemeinte Tipps, er habe mit Bayern schon alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt, jetzt sollte er ähnliches auch bei einem anderen absoluten Topklub wie FC Barcelona oder Real Madrid versuchen. Das hat nach 21 gewonnenen Titel mit Bayern etwas für sich. Die Klasse, sich in Spanien durchzusetzen, hätte Alaba allemal.

Das „Problem“ der vorzeitigen Vertragsverlängerung hat auch Laimer in Leipzig. Da deutet viel darauf hin, dass die Einigung bereits auf Schiene ist. Leipzig plant die Zukunft mit ihm und Sabitzer. Das beherrschende Thema für beide heißt aber: Nach der 0:2-Niederlage in Frankfurt samt Nebengeräuschen rasch aufstehen und zurückschlagen. Die Nebengeräusche waren die Schelte von Trainer Julian Nagelsmann, weil er im Training ständig die gleichen Dinge korrigieren muss. Von Ballannahme, Beschleunigung bis zur Passqualität. Zudem wurde publik, dass neun Spieler, darunter die Ex-Salzburger Dayot Upamecano und Amadou Haidara, am Abend vor dem 0:2 aus London einen In-Friseur nach Frankfurt einfliegen und sich im Hotel stylen ließen. Ob die Priorität zu sehr auf den Haaren lag? „Das ist besprochen und vergessen“, sagt Sabitzer, „wir blicken nur nach vorne.“

Gegen Mönchengladbach hat Leipzig noch nie verloren, übernahm mit dem 3:1 im Hinspiel durch den erste Dreierpack von Torjäger Timo Werner in der Bundesliga damals Platz eins. Mönchengladbach hat gegen die Bullen seine schwächste Bundesligabilanz, lag gegen RB Leipzig noch nie in Führung. Da gibt´s eine besondere Herausforderung für Trainer Marco Rose bei der Rückkehr in seine Heimatstadt, die er letzte Saison mit RB Salzburg  siegreich gestalten konnte: Damals gewannen die Salzburger in der Gruppenphase der Europa League durch ein Tor in der Nachspielzeit 3:2. Gelingt ein ähnlicher Coup? Die einzigen zwei Punkte gegen Leipzig gewann Mönchengladbach auswärts. Etwas ähnliches würde Bayern gut gefallen, in die Karten spielen. Bayern gastiert in Mainz, wo Alaba seinen Jugendfreund Karim Onisiwo wieder treffen wird. Der große Aufreger unter der Woche: Weltmeister Jerome Boateng wurde im Training wegen Leon Goretzka, der ihn zuvor ziemlich arg foulte, handgreiflich. Trainer Hansi Flick verzichtete aber auf eine Bestrafung.

Österreicher treffen auch  bei Hoffenheim-Leverkusen aufeinander: Stefan Posch, Florian Grillitsch und Christoph Baumgartner gegen Teamkapitän Julian Baumgartlinger. Für Leverkusen geht es darum, den Anschluss an die Champions League-Plätze zu halten. Aleksandar Dragovic ist ziemlich „angepisst“, wie man in Deutschland zu sagen pflegt, weil Leverkusen den griechischen Innenverteidiger Panagiotis Rhetsos nach England zu Sheffield ziehen ließ, aber er bleiben musste. Obwohl vom portugiesischen Klub Vitoria Guimaraes ein 1,92 Meter großer Innenverteidiger aus Burkina Faso namens Edmond Tapsoba um 15 Millionen gekauft wurde. Baumgartner bekam bei Hoffenheim für seine Offensivrolle im linken Mittelfeld am letzten Tag der Transferzeit neue Konkurrenz: Hoffenheim kaufte um 15 Millionen den dänische U 21-Teamspieler Jakob Bruun Larsen, für den die interne Konkurrenz beim Vizemeister zu groß wurde, der kaum noch zu Einsätzen kam. Bitter für Baumgartners Ambitionen, mit Österreich zur Europameisterschaft zu fahren. Bei Dortmund, das Freitag von Juventus den deutschen Teamspieler Emre Can engagierte, dürfte der aus Salzburg gekommene Senkrechtstarter Erling Haaland erstmals in der Startformation stehen.

Ein „Lotteriespiel“ erwartet Adi Hütter mit Eintracht Frankfurt beim Letzten Fortuna Düsseldorf. Weil  Düsseldorf neuen Trainer Uwe Rösler nicht richtig einschätzen kann. Der zum Einstand mit dem dänischen Teamverteidiger Mathias Jörgensen und einen ehemaligen Hütter-Schützling aus Salzburg zwei Neue bekam: Valon Berisha, der in Rom bei Lazio vor und nach seiner langwierigen Wadenverletzung nicht glücklich wurde. Im Herbst spielte Berisha, der im Sommer 2018 7,6 Millionen Euro Ablöse gekostet hatte, nur 30 Minuten in der Serie A, nur 159 in der Europa League. Auch Hütter konnte sich Freitag Nachmittag knapp vor 16 Uhr einen ehemaligen Schützling aus Salzburg freuen: Leipzig ließ Österreichs Teamspieler Stefan Ilsanker doch ziehen, da mit dem spanischen Linksverteidiger Angelino von Manchester City auf Leihbasis kam. Der 30 jährige Ilsanker, der im Sommer nach Vertragsende gratis frei gewesen wäre, kostete 500.000 Euro Ablöse, unterschrieb in Frankfurt bis 2022. Hütter ist überzeugt, mit ihm die Defensive zu verstärken. Egal, ob er ihn im defensiven Mittelfeld oder im Abwehrzentrum braucht. Damit könnte trotz Hintereggers Sperre im ersten Europa League-Spiel gegen Red Bull Salzburg am 20.Februar doch ein Ex-Salzburger gegen Österreichs Meister spielen. In Düsseldorf muss Hütter den erkrankten Torjäger Bas Dost vorgeben. Gibt´s dennoch den dritten Sieg in Serie? „Es tut gut, wieder zu gewinnen“ bemeeerkte Hütter zum geglückten Rückrundenstart.

Der Großeinkäufer in den letzten Tagen der Transferzeit war Hertha BSC Berlin, erfüllte Trainer Jürgen Klinsmann kostspielige Wünsche. Zusammen 37 Millionen Euro für Polens Teamstürmer Jerzy Piatek von Milan und den brasilianischen U 23-Teamstürmer Mateus Cunha von RB Leipzig. Piatek spielte Freitag Abend beim 0:0 gegen Schalke vor 50.000 Zuschauern ab der 64, Minute. Schalke kam bei einem Kopfball von Michael Gregoritsch knapp vor Schuss einem Tor am nächsten, Alessandro Schöpf spielte in dem Stadion, in dem er im Februar schwer verletzt wurde, in der letzten Viertelstunde. In der zweiten Liga schaffte Manuel Prietl mit Tabellenführer Arminia Bielefeld bei Erzgebirge Aue ein 0:0, Damit könnten der Hamburger SV und VfB Stuttgart auf einen Punkt herankommen.


Foto: RB Leipzig.

Meist gelesen

Nach oben