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Entspannt wie lange nicht: Stöger über seine Zukunft

Letzten Samstag betonte Hans Joachim Watzke, der Boss von Deutschlands Tabellenführer Borussia Dortmund, als Gast im Sportstudio des ZDF, wie dankbar er Peter Stöger für seine sechs Monate auf der Trainerbank noch immer sei: „Er hat uns auf Platz acht übernommen, der für unsere Ansprüche undenkbar ist, noch Rang vier und die Qualifikation zur Champions League geschafft. Das war ein Erfolg.“ Welch gutes  Image in Deutschland nach fünf Jahren beim 1.FC Köln und in Dortmund besitzt, bewies auch ein Besuch von „SportBild“ in Wien. Für ein dreiseitiges Interview in der aktuellen Ausgabe mit Stöger, der dabei gut gelaunt und vollere Tatendrang wirkte. So gelassen habe Stöger am Ende in Dortmund nicht mehr gewirkt, schrieb der SportBild -Reporter. Und wunderte sich, dass der letzte Meistertrainer der Wiener Austria beim Gang durch die Innenstadt, von der Staastoper über den Michaelerplatz bis zum Rathaus überall erkannt wurde. Und sich stets Zeit für einen kurzen Plausch nahm. So dauerte der Termin fünf Stunden..

Stöger verriet, dass er die roten Schuhe, die er dunkelblauen Klubanzug  beim ersten Europa League-Spiel mit dem 1.FC Köln in London gegen Arsenal trug, als Andenken mit nach Wien genommen hat. Auch ein gelbes Hemd, in dem er einmal Dortmund coachte. Dass ihm die Pause mit mehr Zeit für seine Lebensgefährtin Uli (Bild oben), für Mutter und Bruder richtig gut tut und er das als schön empfindet. Dass er noch immer einen guten Draht nach Dortmund hat, er bei den gemeinsamen Analysen im Frühjahr mit Watzke und Sportchef Michael Zorc, warum es zu selten nach Wunsch gelaufen ist, richtig lag. Er traut Dortmund zu, die Bayern auf Dauer in dieser Saison zu jagen, wenn Marco Reuss fit bleibt: „Dann er ist ein Segen für jeden Trainer.“ Was Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang  nicht war, weil er mit Erfolg seine Freigabe für Arsenal erpresste, sich danach aber bei Stöger entschuldigte: „Er wollte mich treffen, um zu versichern, dass sein Verhalten nichts mit meiner Person zu tun hatte.“ So wie er Dortmund eine starke Saison prophezeit, glaubt er felsenfest an den Aufstieg des 1.FC Köln. Wobei er froh ist, dass es mit Landsmann Louis Schaub bisher gut funktionierte.

Natürlich fehlten nicht die Fragen nach der Zukunft, ob er sich nach fünf Jahren mit so emotionalen Vereinen  wie Köln und Dortmund auch vorstellen könne, einen Klub wie Hoffenheim zu trainieren, ob sein neuer Arbeitgeber in der Champions League spielen müsste: „So zu denken wäre überheblich“, gestand Stöger ins seiner bescheidenen Art, schloss aber nichts aus. Auch nicht, dass er einmal die größten Rivalen seiner  Ex-Klubs trainieren werde, nämlich Leverkusen oder  Schalke.: „Ich möchte schon gerne wieder etwas entwickeln. Als Fußballlehrer ist es meine Aufgabe, der Mannschaft eine Spielidee zu vermitteln und daran  zu arbeiten.“ Die schöpferische Pause, in der Stöger nicht langweilig wird, nützt er auch zum Treffen mit interessanten Personen. Mit anderen Trainern, Psychologen, Ernährungsberatern etc., kurzum Leute mit Ideen und Konzepten zur Weiterentwicklung: „Denn ich will mich nicht nur ausruhen, sondern auch dazulernen.“

 

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