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Entspannter Hasenhüttl auf Revival-Tour: Sein Art von Fußball hat sich durch die Premier League geändert

Sonntagabend traf er in Wolfsburg ein, Montagmittag folgte in der Volkswagen-Arena die erste Pressekonferenz des neuen Trainers aus Österreich, Ralph Hasenhüttl. Sein erster öffentlicher Auftritt seit dem Ende bei Southampton nach vier Jahren im Dezember 2022, danach gab es 15 Monate lang kein einziges Interview. Nach 32 Minuten  hatte Montag der 56 jährige Grazer, alle Fragen beantwortete. Er gab zu, nach vier Jahren bei Southampton ziemlich leer gewesen sein. So sehr, dass er s unmittelbar danach nur drei Spiele von der Winter-WM in Katar im Fernsehen verfolge. Mehr ging damals nicht. Jetzt fühlt er sich wieder zu mehr in der Lage, lechzt sein Fußballwissen im Kopf danach, genutzt zu werden: „Ich hatte genug Zeit zum Erholen!“ Nach Southampton hatte er lange nicht daran geglaubt, jemals noch Hunger zu haben, wieder zu arbeiten.

Er sprach von einer Revival-Tour in einer Liga, der er viel zu verdanken habe, in der erst die ersten Lorbeeren seiner Trainerkarriere bekam, die ihm zum Sprung in die beste Liga der Welt, die Premier League, verhalfen. Die auch seine Art von Fußball veränderten. Nicht mehr vor allem das Spiel gegen den Ball wie zu erfolgreichen Leipzig-Zeiten: „In der besten Liga der Welt schaut man sich auch einiges von den besten Trainern der Welt ab. Dass man in allen Bereichen Lösungen haben muss!“ Mit den besten Trainer der Welt meinte er sicher Jürgen Klopp und Pep Guardiola. Gegen beide hat er mit Southampton je einmal gewonnen.

Die ersten Kontakte zu Wolfsburg gab es letzten Sommer, als die VW-Werkself in Seefeld im Trainingslager war, wo Hasenhüttl ein Haus hat. Jetzt muss er auf einen Zug aufspringen, der heuer noch nicht in Fahrt kam. Es ist seine erste Aufgabe, das zu ändern, Siege zu holen, die Lage zu stabilisieren: „Ich bin jetzt entspannter als vor vier Jahren bei meiner ersten Pressekonferenz in Southampton, gehe völlig unvorbelastet an alles heran!“ Daher auch kein Gespräch mit dem Vorgänger Niko Kovac, alle Spieler sollen bei null beginnen. Den kompletten Kader lernt er erst nächste Woche kennen, wenn die Teamspieler aus Belgien, Dänemark, der Schweiz, Kroatien, Schweden, Tschechien, Polen und Österreich zurückkommen. Die große Anzahl sieht er auch als Zeichen von Qualität. Lebendig soll sich seine neue Mannschaft präsentieren, auf diese Art  das Vertrauen der Fans zurückgewinnen.

Nur noch einmal wie früher bei Ingolstadt und Leipzig kann Hasenhüttl mit einem von ihm sehr geschätzten Kollegen die Klingen kreuzen. Mit Christian Streich, dessen Ende nach zwölf Jahren bei Freiburg mit Saisonende Montag offiziell wurde. Für Hasenhüttl sind die Gefühle von Streich, dass seine Kraft schwindet, durchaus nachvollziehbar. In seinem fünften Spiel als Wolfsburg-Trainer wird Hasenhüttl nochmals auf Streich treffen.

 

Foto: VFL Wolfsburg.

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