Fußball

Entweder enge Kiste oder ein Solo für Salzburg

Der Sager von der Tabelle, die nicht lügt, stimmte im Falle von Red Bull Salzburg und LASK wirklich, Daher steigt Sonntag in Pasching ein wahres Spitzenspiel. Zwischen dem Tabellenführer, der 18 seiner ersten 23 Spiele gewann, was zuletzt der Austria in der Meistersaison 2012/13 unter Peter Stöger gelungen war, und dem Zweiten aus Linz, der in 23 Runden so viele Punkte wie noch nie zuvor in der Klubgeschichte eroberte, so wie Salzburg bisher nur 19 Gegentore kassierte, als einzige Mannschaft im Frühjahr noch ohne Punkteverlust ist. Und der letzte Saison bewies, den Meister in der ausverkauften TGW-Arena in die Knie zwingen zu können. Am 8.April 2018 hatte das Goldtor des Brasilianers Joao Victor ein 1:0 und drei Punkte bedeutet.

Wenn das Husarenstück erneut gelingt, würde das nur einen Punkt Rückstand auf den Tabellenführer bedeuten und den Titelkampf zur engen Kiste werden lassen, wie es Salzburgs Trainer Marco Rose schon vor Wochen prophezeite. Gibt es bei der Neuauflage des Duells zwischen Xaver Schlager und Thomas Goiginger (Bild oben) hingegen drei Punkte für Salzburg, wäre trotz Punkteteilung mit sieben Punkten Vorsprung alles für den fünften Salzburger Meistertitel in Serie gelaufen. Die Trainer sehen es anders. Oliver Glasner glaubt auch für den Fall eines Siegs nicht daran, dass es danach zum großen Titelkrimi kommen wird. Das sieht sein Präsident Siegmund Gruber ähnlich. Rose meint, dass in acht Runden noch 24 Punkte zu vergeben sind, daher noch viel passieren könnte Aber Salzburg hat durch das unglückliche Scheitern gegen Napoli keine Zusatzbelastung mehr in der Europa League, mit dem Cupfinale gegen Rapid am 1. Mai nur ein Spiel mehr als der LASK bis Saisonende.

Was Mittwoch im Cupsemifinale passierte, spricht auch eher für die Salzburg. Die beim 6:0 in Graz gegen den Regionalliga-Tabellenführer GAK eher einen Spaziergang hatten, der LASK hingegen 120 intensive Minuten gegen Rapid mit Riesenfrust am Ende. Mit der roten Karte für Rechtsverteidiger Reinhold Ranftl. Womit  gegen Salzburg ein wichtiger Spieler fehlen wird. Glasner machte seinen Verlierern aber nachher keine Vorwürfe, für ihn zählt immer die Leistung am meisten. Und die fand er für okay. Der Australier James Holland, der am 15. Mai 30 Jahre alt wird, bekam sogar einen neuen Vertrag bis 2023. Rose: „Gerade wegen des Scheiterns im Cup wird der LASK alles investieren, um näher an uns heranzukommen.“ Platz zwei und die Qualifikation für die Europa League scheint den Linzern aber in der zweiten Saison nach dem Aufstieg sicher zu sein, Auf jeden Fall ein großer Erfolg.

Das erste Duell dieser Saison in Salzburg war eine klare Angelegenheit für die Bullen, die nach 38 Minuten 3:0 mit zwei Toren von Munas Dabbur führten, am Ende 3:1 gewannen. In Pasching ging es Ende Oktober dann hoch her. Nach 27 Minuten 2:0 für Salzburg durch Dabbur und den im Winter zu  RB Leipzig gewechselten Amadou Haidara, bis zur Pause schafften LASK-Kapitän Gernot Trauner und Goiginger den Ausgleich, nach der Pause sorgten der Nigerianer Yusuf Otubanjo sogar für das 3:2. Aber Rose wechselte Salzburgs Ausgleich ein: Smail Prevljak kam  von der Bank, traf sechs Minuten vor Schluss zum 3:3. Am Ende sorgte die rote Karte für den derzeit rekonvaleszenten Salzburger Innenverteidiger Marin Pongracic für einigen Wirbel. Mehr als fünf Monate später hofft der LASK Salzburgs Abwehr durch Winterkauf Joao Klauss mit mehr Wucht noch mehr in Verlegenheit bringen zu können.

 

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