Die Tage rund um Weihnachten und den Jahreswechsel sind für die zwei österreichischen Trainer in England durchaus erfolgreiche: Keine Niederlage für Ralph Hasenhüttl mit Southampton in der Premier League, in der Arsenal nach dem 1:2 im Londoner Derby zur Heimpremiere von Trainer Mikel Arteta nur noch sechs Punkte vor der Abstiegszone liegt, Tabellenführer Liverpool mit dem 1:0-Arbeitssieg gegen Wolverhampton durch das Goldtor des Ex-Salzburgers Sadio Mane 36 Spiele oder seit 3. Jänner 2019 ungeschlagen ist. Auch Gerhard Struber prolongierte eine Klasse darunter in der Champions League mit Barnsley seine Erfolgstage. Das 0:0 im Liberty-Stadium von Swansea bedeutete schon das fünfte Spiel hintereinander ohne Niederlage, So eine Serie schien undenkbar, als der Salzburger Barnsley Ende November abgeschlagen als Letzter mit nur neun Punkten nach 16 Spielen übernahm. Trotz der Aufholjagd mit Struber, trotz zwölf Punkten aus neun Runden, hängt Barnsley auf Rang 22 als Drittletzter noch immer in der Abstiegsrängen fest, holte aber mit dem Punktezuwachs in Wales Stoke auf Platz 21, der das rettende Ufer bedeutet, ein. Auf Platz 20 fehlen sieben Punkte. Aber es sind ja noch 21 Runden zu spielen.
Als „etwas ganz besonders“ bezeichnete Struber von Beginn an den Wechseln von Wolfsberg nach Barnsley, den viele nicht verstanden. Schon zwei Jahre lang hatte es Kontakte gegeben, die noch begannen, als Barnsley in der League One, sprich dritte Liga, Struber bei Liefering war. Barnsley hat sich der Philosophie, hoch zu pressen, viele Bälle in der gegnerischen Hälfte zu gewinnen, schnell umzuschalten, zielstrebig vor das Tor zu kommen, verschrieben. Suchte in internationalen Bewertungen nach Trainer, die diese Philosophie erfolgreich in die Tat umsetzen. Und da lag Struber ziemlich weit vorne. Offenbar ist er im Mutterland des Fußballs inzwischen richtig angekommen. „Das wird eine coole Sache“, prophezeite er schon bei Amtsantritt. Bisher behielt er recht. In der „Struber-Tabelle“ der neun Runden, in denen er coachte,, ist Barnsley als Elfter um elf Ränge besser platziert als in der Realität.
Das bemerkenswerte am Match in Swansea: Es war das erste „zu null“ unter Struber, das erste „clean sheet“ von Barnsley seit Ende August, gesamt das dritte in 25 Spielen. Das rettete auch einer der zwei österreichischen Spieler von Barnsley, Tormann Samuel Sahin-Radlinger, mit drei starken Reaktionen, die auf Barnsleys Homepage als „marvelous“ bejubelt wurden. Fast wäre Struber mit Ex-Admira-Stürmer Patrik Schmidt ein ähnlicher Coup gelungen wie zwei Runden zuvor bei Barnsleys bisher einzigem Auswärtssieg, dem 2:1 in London gegen Millwall, als der Burgenländer acht Minuten nach der Einwechslung in der Nachspielzeit für das Siegestor sorgte. Sonntag kam Schmidt schon nach 61 Minuten, traf wieder. Aber zu Strubers Leidwesen aus Abseitsposition. Getroffen hat Andreas Weimann für Bristol: Das neunte Saisontor des Ex-Teamstürmers sorgte beim 3:0-Heimsieg über Luton für den Endstand.