Fußball

Erster Sieg in Europa League seit elf Monaten: Das Lebenszeichen bringt Rapid 630.000 Euro

Erster Rapid-Sieg in der Europa League seit elf Monaten, seit dem 3:1 gegen Dundalk im November 2020. Das 2:1 (2:1) gegen Kroatiens Serienmeister Dinamo Zagreb kam fünf Tage nach dem enttäuschenden 1:1 bei Austria Klagenfurt eher unerwartet. Die ersten 45 Minuten waren die besten, die man von Grün-Weiß in dieser Saison sah. Und damit lebt auch wieder die Hoffnung, dass Rapid auch im Frühjahr 2022 international vertreten sein wird. Wenn auch möglicherweise in der Conference League. Um dort weiterzuspielen, reicht der dritte Platz in der Gruppe. Den hat Rapid derzeit, da West Ham in London Genk 3:0 abfertigte.  Das Lebenszeichen in Grün-Weiß brachte Rapid 630.000 Euro. So hoch ist die Siegesprämie. 60.000 wird die UEFA zurückbehalten. So hoch ist die Geldstrafe, die sie über Rapid wegen der Vorfälle mit den grün-weißen Fans beim 0:2 gegen West Ham in London verhängte. Außerdem dürfen bei einem Auswärtsspiel keine Rapid-Fans ins Stadion.

Wenn dies schon in zwei Wochen in Zagreb passieren sollte, wäre das kein Fehler. Denn die  Szenen im Finish lassen darauf schließen, dass es im Maksimir noch hektischer als Mittwoch zugehen wird. Die Dinamo-Fans unter den 22.300 Zuschauern im Weststadion sorgten mit Bengalen, von denen einer  auf den Rasen flog, und Knallkörpern für Ärger und Aufregung. Es herrschte durch die lautstarken „Dinamo, Dinamo“-Sprechchöre fast Heimspielatmosphäre für die Kroaten in Hütteldorf, da die Rapid-Fantribüne aus Protest gegen die 2 G-Regelung erneut die organisierte Unterstützung ihrer Mannschaft einstellte. Obwohl die an der 2 G-Regelung nicht schuld ist. Nur an enttäuschenden Resultaten in den letzten Wochen. Deswegen gab es aber keine Proteste.

Bei der Hektik zeigte sich die ukrainische Schiedsichterin  Kateryna Monzul etwas überfordert. Sowohl zu Beginn als auch am Ende. Sie zeigte zwar sieben gelbe Karten, darunter Kevin Wimmer beim Aufwärmen, weil er den Ball, der in seine Nähe flog, nicht sofort den Kroaten überließ. Sie übersah Tätlichkeiten die sich vor ihren Augen abspielten. Als Dinamos Joker Marko Tolic Wimmer niederstieß. Später auch   Kapitän Dominik Livakovic in der Nachspielzeit Marco Grüll (Bild oben), als der ihn daran hinderte, einen Freistoß abzuspielen. Nach den angesagten vier Minuten Nachspielzeit, pfiff Monzul ab. Obwohl sie noch länger hätte nachspielen müssen. Weil es in der vier Minuten einige Raufereien wie zwischen Livakovic und Grüll gab, daher auch einige Unterbrechungen.

Grüll ärgerte den Tormann schon nach neun Minuten, als er den Tormann nach idealer Vorarbeit des starken Kelvin Arase zu Rapids Führungstor, dem ersten Treffer in der Europa League, bezwang. Eigentlich hätte es Rapid Red Bull Salzburg nachmachen können und so wie der Meister Mittwoch in der Champions League gegen Wolfsburg mit der ersten Chance in Führung gehen können. Aber Ercan Kara schoss in die Arme von Livakovic, ließ bis zur Pause noch zwei Sitzer aus. Nach 24 Minuten nützte Mislav Orsic eien Unordnung in Rapids Abwehr zum 1:1, zehn später verhalf Livakovic Rapid zum Siegestreffer: Bei einem Freistoss von Grüll irrte er im Strafraum herum, wie man es von einem Tormann mit 15 Millionen Euro Marktwert nicht erwartet. Rapids Kapitän Max Hofmann nütze dies per Kopf zum Siegestor. Den Vorsprung brachte Rapid in der zweiten Hälfte über die Zeit, ohne etwas zuzulassen. Gefährliche grün-weiße Offensivaktionen wie in der ersten Hälfte hatten aber Seltenheitswert: „Wir waren die aktivere Mannschaft“, steltet Rapids Trainer Didi Kühbauer fest, „vor allem in der ersten Hälfte. Daher haben wir den Sieg verdient, es war ein hartes Stück Arbeit.“

Nicht weniger als 21 Plätze auf der Medientribüne waren für Scouts von deutschen, holländischen, belgischen und englischen Klubs reserviert.  Viele davon waren einen Tag vorher in Salzburg, darunter einer, der als Spieler in Österreich sowohl bei Wacker Innsbruck als auch  bei VOEST Linz Spuren hinterließ. Der Däne Ove Flindt scoutet seit vielen Jahren für Borussia Mönchengladbach. Sein Urteil zu Rapids erstem Sieg: „Das Spiel war gut, auf jeden Fall besser als erwartet!“

Foto: FotobyHofer/Chistian Hofer.

3

Meist gelesen

Nach oben