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Erstmals gelb als Draufgabe für Hütter beim Ende der Superserie

Der Freitag ist kein guter Tag für Adi Hütter und Martin Hinteregger  An dem gab es nach elf Spielen mit neun Siegen und zwei Unentschieden, fünf Siegen hintereinander, mit 1:2 (1:0) bei Werder Bremen die erste Niederlage in diesem Jahr oder seit 11. Dezember. Damals verlor Hütter bei seinem Landsmann Oliver Glasner in Wolfsburg 1:2. Der 11. Dezember war ebenfalls ein Freitag. Den Champions League-Platz kann  Eintracht Frankfurt durch die überraschende Niederlage nicht verlieren: Dortmund kann Samstag mit dem erwarteten Heimsieg über Arminia Bielefeld  auf drei Punkte herankommen, Leverkusen Sonntag auf zwei, falls das Formtief beendet werden kann und ein Sieg über Freiburg gelingt.  Glasner bleibt mit Wolfsburg auf jeden Fall Dritter, egal wie das Duell gegen Hertha BSC Berlin Samstag ausgeht.

Für Hütter war das Ende der Superserie nach souveräner erster Hälfte, in der Andre Silva mit seinem 19. Saisontor per Kopf für die schnelle Führung sorgte, ärgerlich. Das zeigte schon seine erste gelbe Karte, die er im Finish bekam. Für Schiedsrichter Robert Hartmann war sein Protest gegen eine Entscheidung ungebührlich: „Darauf bin ich nicht stolz, das war hoffentlich auch für lange Zeit meine letzte“, meinte Hütter, „wir haben verloren, weil wir das Match aus der Hand gaben, schlecht spielten. Das kam eine Woche nach dem überzeugenden Sieg gegen Bayern unerwartet, ist auch enttäuschend.“  Die Hektik zeigte sich nicht nur während des Spiels, sondern auch nachher im Kabinengang. Als Hinteregger, offenbar genervt, den neben ihm gehenden Bremen-Stümer Nicolas Füllkrug sehr resolut wegstieß. Hütter, der sich während des Spiels mit Bremens Trainer Florian Kohfeldt einige verbale Duelle lieferte, machte ähnliche Erfahrungen wie Glasner letzte Saison, der nach Wolfsburgs Spiel in Bremen meinte, nicht nur Werders Ersatzbank rede ständig auf den Schiedsrichter ein, sondern auch die Reihen dahinter, noch dazu in anstößigem Ton. Dort sitzen Zeugwart und Team-Betreuer. Nach Schlusspfiff ging Hütter auf die Tribüne, um dem Zeugwart die Meinung zu sagen.

Geprägt war das Spiel auch vom Video-Wahnsinn: Vor der Pause zählte ein Bremer Tor nach Intervention aus dem Kölner Keller nicht. Bei Werder  Ausgleich durch seinen tschechischen Kapitän Theodor Gebre Selasse hob der Schiedsrichter-Assistent die Fahne, zeigte Abseits an. Nach Überprüfung in Köln zählte das Tor doch. Der Video-Assistent meldete sich auch nach dem Siegestor des Amerikaners Josh Sargent, ließe es aber gelten. Eine Millimeter-Entscheidung. Nicht gezählt hat Werders vermeintliches 3:1 durch den Steirer Romano Schmid. Auch nach Intervention des Videoassistenten. Am Ende war das Schmid egal, weil es den Sieg gab: „Wir haben uns so richtig in die Partie rein gekämpft, verdient gewonnen!“ Rein kämpfen galt auch für den Tiroler Innenverteidiger Marco Friedl nach unsicherem Beginn. „Wir ließen uns vom Bremer Auftreten und der Hektik anstecken“, klagte Hütter, „niemand glaubte, das wir nicht mehr verlieren. Aber so ist das doch enttäuschend!“

Die „falschen“ Österreicher gewannen also. Welcher Österreicher gewinnt Samstag  bei RB Leipzig gegen Mönchengladbach? Leipzig-Kapitän Marcel Sabitzer oder Valentino Lazaro, der den am Oberschenkel verletzten Stefan Lainer als Rechtsverteidiger ersetzt und Hannes Wolf, falls er spielt, mit Mönchengladbach? Leipzig ist die Heimatstadt von Marco Rose, dem Trainer von Lazaro und Wolf. In der Hinrunde gewann Mönchengladbach das Duell daheim 1:0. Durch den Siegestreffer von Hannes Wolf gegen seinen Ex-Klub. Sein bisheriges Highlight bei Mönchengladbach: „Einige sehen Hannes kritisch, aber da wird ihm Unrecht getan. Er trainiert gut, wird sicher seinen Weg machen“, sagt sein  Förderer Rose zur Kritik am Steirer, die nach seiner ausgelassenen Chance am Mittwoch beim 0:2 in der Champions League gegen Manchester City wieder laut wurde. Mönchengladbach hat zuletzt vier Spiele nicht gewonnen, neun Punkte weniger als Frankfurt, muss laut Rose wieder in die Spur finden. In Leipzig wird das nicht einfach. Dienstag folgt das brisante Pokalviertelfinale gegen Roses künftigen Klub Borussia Dortmund.

Foto: Eintracht Frankfurt.

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