Deutschlands Eishockeyikonen Alois Schloder und Erich Kühnhackl äußerten sich letzten Samstag sehr positiv über Österreichs Eishockeyteam, dessen 3:2-Sieg über Deutschland nach Penaltyschießen sie in Landshut live in der Halle verfolgten. Kühnhackl zeichnete Goalie Bernhard Starkbaum als „man of the match“ aus. Donnerstagabend in Wien wird sich das Team im sechsten Test der WM-Vorbereitung gegen Tschechien in noch stärkerer Besetzung präsentieren. Sechs Neue hat Teamchef Roger Bader im Vergleich zur letzten Woche dabei, darunter auch den 18 jährigen Verteidiger David Reinbacher von Kloten, in der Schweiz als Entdeckung der Saison gefeiert, längst am Radar für den nächsten NHL-Draft Ende Juni in Nashville. Derzeit wird er in der Rangliste als Nummer fünf geführt, womit er beste Verteidiger aus. Der Vorarlberger dürfte aller Voraussicht nach der erste österreichische Verteidiger sein, der in der ersten Runde des NHL-Drafts gezogen wird. In der Schweiz wurde er oft it dem jungen Roman Josi verglichen. Der ist jetzt Kapitän der Nashville Predators, einer der Topstars in der stärksten Eishockeyliga der Welt. Und zählt zu den Vorbildern von Reinbacher.
1,89 Meter ist er groß, 85 Kilo schwer.In 49 Spielen kam er auf vier Tore und 20 Assists. Klotens Trainer Jeff Tomlinson gab ihm viel Eiszeit, erlaubte ihm auch Fehler. „Reinbacher hat in den letzten zwei Jahren irrsinnige Fortschritte gemacht“, lobte Österreichs Teamchef Roger Bader, „bei ihm stimmt einfach das ganze Paket. Er ist groß, ein starker Eisläufer, hat gute Hände, spielt sehr intelligent!“ Ken Zufall, dass bis z Allein wegen Reinbacher muss es Eishockeyfans wert sein, Donnerstag in die Steffl-Arena nach Kagran zu kommen. Drei Spiele bestritt er bisher in Österreichs Team bei seinem Debüt im Herbst beim Deutschland-Cup (Bild). Das vierte ist sein erstes in Österreich. Daher die Devise: Gemma Reinbacher schau´n!
Die galt auch in dieser Saison auch für die Scouts der Klubs aus der National Hockey League. Bis zu 40 kamen mitunter zu den Spielen von Kloten, zumal der Youngster über Weihnachten auch bei der U 20-WM in Halifax trotz Österreichs Abstieg überzeugend agierte. Reinbacher, der als Youngster bei Kloten ein Gehalt von rund 40.000 Euro in der Saison hatte, galt für sie als Haupt-Anziehungspunkt in der Schweizer Liga. Auch nach Wien werden einige kommen, Bader erhielt in den letzten Tagen mehrere Anfragen von NHL-Organisationen, ob Reinbacher sicher spielen werde, weil sie Flüge buchen wollten. Der prominenteste „Scout“ könnte Donnerstag Steve Yzerman, der General Manager der Detroit Red Wings, sein, der mit Marco Kasper beim letzten Draft bereits einen jungen Österreicher engagierte.
Bader hatte Montag auch mit Marco Rossi Kontakt. Der 21 jährige Center wurde nach dem Ausscheiden mit Iowa im Play-off gegen Rochester in den Kader von Minnesota Wild hochgezogen, ohne dass er bisher spielte. Der Stand der Dinge: Scheidet Minnesota in der ersten Play-off-Runde gegen Dallas aus (die Serie steht derzeit 2:2), steht Rossi bei der Weltmeisterschaft zur Verfügung. Kommt Minnesota hingegen weiter, wird er sich zum Bedauern von Bader für Rossi nicht ausgehen.
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