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Nach neun Jahren zwei Heimniederlagen hintereinander: Die schlechteste Salzburg-Bilanz seit 2016

Die Linzer Bundesligaklubs sorgen für Turbulenzen bei Meister Red Bull Salzburg. Aufsteiger Blau Weiß Linz  eröffnete mit dem 1:0 in Salzburg am 23. September das Tief, der LASK vergrößerte es Samstag mit dem völlig verdienten 1:0 (1:0) beim Titelverteidiger. Es war inkusive des 0:2 in der Champions League gegen Real Sociedad die dritte Heimniederlage in dieser Saison ohne erzielten Treffer. Zwei Heimspiele hintereinander verlor Salzburg in der Bundesliga zuletzt im Herbst 2014, als Adi Hütter Trainer und Ralf Rangnick Sportchef war. Damals gab zweimal ein 2:3 gegen Sturm Graz und die Wiener Austria, dazwischen ein 0:1 in Klagenfurt gegen Wolfsberg. Am Ende war Salzburger aber Meister. Der LASK gewann in Salzburg zuletzt am 14. Februar 2020. Das war in der 19. Runde. Drei später, zum Abschluss des Grunddurchgangs hatte Salzburg mit sechs Punkten Rückstand auf den LASK  zwei mehr als derzeit auf Sturm Graz. Die Wende kam damals durch die Corona-Pause, bei der die Linzer beim Mannschaftstraining „ertappt“ wurden, als dies wegen der Pandemie verboten war. Deshalb  folgte ein Punkteabzug. Am Ende der Saison wurde Salzburg mit zwölf Punkten  Vorsprung auf Rapid souveräner Meister, lag der LASK 17 Punkte zurück.

Danach sieht es derzeit wirklich nicht aus. „Wir haben uns gefühlt keine Torchance erspielt, waren nicht konsequent in der Restverteidigung. Wir machten es dem LASK zu einfach“, übte Tormann Alexander Schlager im „Sky“-Interview schonungslos Selbstkritik. Teamneuling Samson Baidoo gab zu: „Die Körperhaltung ist einfach zu wenig.“ In Wahrheit hätte der LASK höher gewinnen können. Chancen dazu gab es speziell aus Kontern im Finish genug. So blieb es beim einzigen Treffer durch Kapitän Robert Zulj nach 34 Minuten auf Vorarbeit von Marin Ljubicic. Das fünfte Tor von Zulj in dieser Saison, das erste, das ihm auswärts gelang. Von attraktivem Fußball, den Salzburgs neuer Trainer Gerhard Struber den Fans versprach, derzeit keine Spur. Auch kein Ansatz dazu: Keine Persönlichkeit, die eine Mannschaft mitreißen kann, auch wenig Torgefahr. Ein gefährlicher Schuss von Amankwah Forson, eine vergebene Chance von Sucic, da war es schon, LASK-Tormann Tobais Lawal musste nur einmal eingreifen. 23 Punkte nach elf Runden, das ist die schlechteste Salzburg-Bilanz seit der Saison 2016/17. Der Meister am Bodeen, wie das Bild von Kapitön Amar Dedic zeigt.

„Es  ist uns nicht gelungen, Paroli zu bieten, wir haben nicht die Power hingelegt, die wir uns erwartet haben. Es gilt die Jungs wieder emotional dahin mitzunehmen, wo der Erfolg daheim ist“, meinte Struber. Das klang nicht so, als ob er überzeugt wäre, dass dies schnell gelingen könnte. Committed in den Basics, das nannte Struber als Rezept. Was immer er damit auch meinen mag. Inter Mailand machte es drei Tage vor dem Champions League-Heimspiel gegen Österreichs Meister klar besser, gewann in Turin gegen Torino 3:0 (0:0). Bis zur 59. Minute stand es 0:0, dann folgen Tor von Marcus Thuram und Weltmeister Lautaro Martinez innerhalb von zwölf Minuten. Für den Endstand sorgte Hakan Calhanoglu in der Nachspielzeit durch einen Elfmeter.

Für LASK-Trainer Thomas Sageder war es auch aufgrund seiner Vergangenheit als Co-Trainer bei Liefering ein Tag, den er nicht so schnell vergessen wird. Ein Auswärtssieg im ersten Spiel gegen Salzburg, das kann sich sehen lassen: „Ich bin stolz auf die Mannschaft und die Topleistung. So kann es weitergehen.“

 

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