Elf Jahre lang, von 2011 bis 2022, spielte Alexander Grünwald im Mittelfeld der Wiener Austria. In dieser Zeit bestritt er 25 Derbys gegen Rapid, von denen er neun gewann und nur sechs verlor, in denen er zwei Tore erzielte. Beide in Hütteldorf. Wie es aussieht, wird er in zwei Wochen in neuer Funktion auf Rapid treffen: Als Interimstrainer des Austria-Kooperationsklubs Stripfing im Achtelfinale des Uniqa-Cups auf der Hohen Warte. Seit Montag ist der 35 jährige Kärntner nämlich in Doppelfunktion tätig. Seit Jänner war er Sportchef beim niederösterreichischen Zweitligisten, jetzt ist er auch Interimstrainer. Nach der Trennung vom Ex-Wacker-Innsbruck Legionär Inaki Bea, an dessen Bestellung Grünwald beteiligt war, wird er auch am Spielfeldrand dirigieren, doppelte Verantwortung übernehmen. Bis er den richtigen Trainer gefunden hat, der zum auch von Grünwald zusammengestellten Kader mit nicht weniger als 13 Kooperationsspieler der Austria passt. An dessen Qualität er weiter glaubt. Trotz nur eines Siegs in neun Runden.
Nach dem Ende der aktiven Karriere wechselte Grünwald gemeinsam mit seinem ehemaligen Mitspieler Markus Suttner in die Marketingabteilung der Austria. Beiden dürfte der Job nicht wirklich Spaß gemacht haben. Sie beendeten ihn im Dezember 2023. Vielleicht, weil sie zu wenig gestalten konnten. Suttner wechselte in die Versicherungsbranche, Grünwald als Sportchef zu Stripfing. Die Aufgabe macht ihm Boss Erich Kirisits schmackhaft, ohne dessen Zustimmung es sicher auch den Interimstrainer Grünwald nicht gegeben hätte. Trainererfahrung hat er wenig: Im Frühjahr 2023 war er Co-Trainer der U 15 in der Austria-Akademie. Grünwald hat nur die B-Lizenz. Um auf Dauer einen Zweitligisten trainieren zu dürfen, wäre die A-Lizenz notwendig.
Premiere für Stripfing-Trainer Grünwald ist Freitag in der ihm vertrauten Allianz-Arena der Austria am Verteilerkreis, in der Stripfing die Heimspiele der zweiten Liga bestreitet, zudem auch Trainingsgast ist. Der Drittletzte gegen den Vorletzten Voitsberg mit Routinier Jakob Jantscher, gegen den Grünwald noch spielte. Dann kommt noch das Auswärtsspiel gegen Liefering, ehe die Herausforderung Rapid wartet. Bei der Grünwald nichts zu verlieren hat
Foto: SV Stripfing.