Fußball

Es begann mit „Hallo, ich komm´aus dem Waldviertel“

Sonntag Abend endet im ersten Heimspiel Rapids in diesem Jahr eine Ära. Da wird´s nicht ohne große Emotionen abgehen wenn Andy Marek nach 28 Jahren zum letzten Mal moderieren, die Stimme von Grün-Weiß sein wird. Eigentlich ist das unvorstellbar, dass dieses Kapitel zu Ende gehen wird. Weil ein Mensche, der gerne Vollgas gibt, dies auch gesundheitlichen Gründen nucht ehr so kann, wie er das von sich selbst fordert. Früher war er Sängerknabe im Stift Altenburg, immer schon ein Fan von Rapid, der die Musik im Blut hatte. Sogar an der Ausscheidung zum Song Contest teilgenommen hatte, mit seinem legendären Song „Top secret“ aber nicht zum Zug gekommen war.  Eines Tages sagte er sich: Es wär´doch schön, etwas für meinen Lieblingsklub zu tun. Die Chance bot sich, als er in einem Zeitungsinserat las, dass Rapid einen Stadionsprecher sucht. Da führte er schon acht Jahe lang den elterlichen Textileinzelhandel. Er meldete sich, musste zur Probe beim Tag der offenen Tür vor den Fans reden. Der damalige Rapid.Manager Franz Binder stellte ihn auf ein Tischerl. Marek stellt sich mit dem Satz „Hallo, ich komm´aus dem Waldviertel vor“. So begann´s, so ging´s weiter. Bis zum 16.Februar 2020.

Am 24.Juli 1992 moderierte er sein erstes Spiel im Hanappi-Stadion, wo sich nur 6000 Zuschauer quasi verloren. Rapid verlor gegen den Sportclub 1:2. Mit Didi Kühbauer im Mittelfeld, den Marek als letzten der 15 Trainer in 28 Jahren erlebte. Es begann mit Gustl Starek, danach kamen Hubert Baumgartner, Ernst Dokupil, Heribert Weber, nochmals Dokupil, Peter Persidis, Lothar Matthäus, Josef Hickersberger, den Marek noch heute als Segen für Rapid sieht, Georg Zellhofer, Peter Pacult, Zoran Barisic, Peter Schöttel, wieder Barisic, Mike Büskens, Damir Canadi, Goran Djuricin und zum Abschluss Kühbauer. Er kam mit allen gut aus, hatte auch mit keinem einzigen Spieler in dieser langen Zeit ernsthafte Probleme, einen Streit. In seiner ersten Saison kamen zu den 18 Heimspielen gesamt 90 100 Fans nach Hütteldorf, im Schnitt 5005. Marek erlebte bei Rapid alles mit, was man nur so erleben kann. Den letzten Cupsieg 1995, die letzten drei Meistertitel 1996, 2005 und 2008, das Finale im Europacup der Cupsieger 1996 in Brüssel, auf das wenige Tage später seine Hochzeit folgte, die Qualifikationen zur Champions League 1996 als er auch im altehrwürdigen Old Trafford zu den Fans sprach und 2005, historische Stunden und auch einige Skandale. Wie Sitzstreik der Fans am Rasen des Hanappi-Stadion bei einem 0:4-Rückstand gegen den GAK, nicht nur einen Abbruch, Platzsturm im Derby gegen Austria und so weiter.  Etwas einschneidendes passierte 1998, als ihm Präsident Günter Kaltenbrunner und Manager Werner Kuhn  die Leitung des Klubservice anboten. Marek akzeptierte sofort: „Mir war es immer das größte Anliegen, das sich die Fans, die zu Rapid ins Stadion kommen, wohl fühlen“. Und er hatte das Glück, dass er mit Kaltenbrunner, Rudi Edlinger, Michael Krammer und Martin Bruckner vier Präsidenten fand, die ihn dabei unterstützten.

 

Morgen: Keine Strukturen für den ersten Hype.

 

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