Eishockey

Es gab keine Alternative zur Verlängerung mit Bader

Bei Temperaturen über 30 Grad denkt man eigentlich wenig an Eishockey. Die Neuigkeit, mit der Montag Österreichs Verband aufwartete, war überfällig und auch alternativlos. Nämlich die Verlängerung des Vertrags mit Roger Bader als Teamchef und Sportdirektor für alle Herren-Nationalteams um zwei Jahre.  27 Tage nach dem 5:3 gegen Großbritannien bei der  Weltmeisterschaft in Tampere, womit Österreich in der A-WM blieb. Seit sechs Jahren hat der 57 jähriger Schweizer diesen Job. Ihn zeichnet nicht nur sein internationales Netzwerk aus, sondern auch, dass für Einflüsterer kein offenes Ohr hat. Was einigen Landesverbandspräsidenten gar nicht gefällt.

Die Leistungen in Tampere, wo Österreich mit dem historischen Sieg gegen Tschechien Geschichte schrieb und Rang elf in der WM belegte, überzeugten auch Verbandspräsident Klaus Hartmann, dass der Weg mit Bader der richtige ist. Zumal es nicht nachvollziehbar gewesen wäre, mit dem Schweizer nicht zu verlängern. Was bei einem Abstieg garantiert passiert wäre. Bader hatte in den letzten Jahren sicher zum Missfallen der Liga-Chefetage  zurecht immer seine Stimme gegen die Ausländerflut bei den Klubs erhoben, eine Reduzierung der Legionäre gefordert, zu der es in der kommenden Saison auch kommt und in der Nationalmannschaft auch gezeigt, dass man jungen Spielern durchaus das Vertrauen schenken kann. Wenn man nur den Mut dazu hat. Der 18 jährige Klagenfurter Marco Kasper war der jüngste Spieler bei der Weltmeisterschaft, überzeugte internationale Experten und NHL-Scouts.

Bader will in den nächsten Jahren etwas schaffen, was ihm bisher nicht gelang: Österreich als A-Nation zu etablieren. „Das sind wir erst, wenn wir dreimal in Serie den Klassenerhalt schaffen“, behauptete Bader, „dann hat sich Österreich unter den Top 12-Nationen festgesetzt.“ Mit Bader hatte das Team 2017 in Kiew den Aufstieg fixiert, ein Jahr später folgte in Kopenhagen der Klassenerhalt, 2019 in Bratislava allerdings der unnötige Abstieg durch das verlorene  Penaltyschießen gegen Italien. Wegen der Pandemie war für Österreich zwei Jahre lang WM-Pause, ehe es heuer durch die Ausschlüsse von Russland und Weißrussland die Chance gab, als Absteiger von Bratislava wieder aufzurücken. Die überzeugend genützt wurde. Weil die Chemie zwischen Teamchef und Mannschaft total stimmte. Auch 2023 ist es das oberste Ziel, nochmals in Tampere in der A-Gruppe zu bleiben. „Die Arbeit mit den Spielern machte Riesenspass und Appetit auf mehr“, versicherte Bader, „wir können unseren Erfolg wiederholen!“

 

Foto: IIHF.

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