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Es gibt auch Niederlagen, die Hoffnung machen

Die Eishockeysaison mit einer Niederlage zu starten, ist nicht gut. Aber es gibt auch welche, die Hoffnung machen. Das trifft auf das 1:2 (0:0, 1:1, 0:1) der Vienna Capitals auf eigenem Eis gegen die Grazer 99ers durchaus zu. Denn die Capitals lieferten dem Großeinkäufer auch ohne den erkrankten Routinier Dominique Heinrich in der Abwehr ein Duell auf Augenhöhe, machten genau um zwei Fehler zu viel, die bestraft wurden. Trotzdem kann man Trainer Gary Fleming durchaus zustimmen, als er meinte, man könne aus dem engen Spiel viel Positives mitnehmen. Die Verlierer hatten 31 Torschüsse, die Sieger elf weniger. Das sagt auch etwas. Es war ein Unterschied zur letzten, verpatzten Saison wie Tag und Nacht. Das begann schon beim Torhüter. Der Amerikaner Tyler Parks, der das Match mit einer Fangquote von 90 Prozent beendete, bedeutet im Vergleich zu seinem schwedischen Vorgänger Stefan Steen einen Quantensprung.

Auch Ex-Boss Hans Schmid kam zum ersten Spiel in der ICE League nach seiner mehr als zwanzigjährigen Ära. In der die Capitals den eingespielteren Eindurck hintereließen als die Grazer, die 17 neue Spieler aufboten. Einer von ihnen, der neue Kapitän Korbinian Holzer, räumte resolut vor dem eigenen Tor auf. Wie man es von einem NHL-Haudegen erwartet. Er kam vom reichsten deutschen Klub (Mannheim) nach Graz. Solche finanziellen Kraftakte gab es in Wien nicht. Trotzdem scheint der New Look gelungen. Man merkte, dass Fleming ein Trainer ist, der auf Kommunikation großen Wert legt. So viel wie Freitagabend redeten die Spieler letzte Saison miteinander sicher nicht.

4300 Zuschauer, darunter rund 400 aus Graz, sahen nach 22 Minuten die Führung der Wiener, als Alijaz Predjan den Puck zwischen den Beinen des schwedischen Graz-Goalies Jonas Gunnarsson über die Linie brachte. Die Führung hielt bis zur vorletzten Minute des zweiten Drittels. Die erste Strafe überstanden die Capitals noch, die zweite nicht mehr. Als der Kanadier Jason Willms beim Versuch, den Puck aus dem eigenen Drittel zu schießen, ihn über das Glas beförderte, musste er auf die Strafbank. Im Powerpaly gelang Paul Huber der Ausgleich. Der zweite entscheidende Fehler unterlief Brett Kemp, der ansonst einen starken Eindruck machte. Er verlor hinter dem eigenen Tor den Puck, daraus resultierte die Grazer Führung durch Lukas Haudum (52.). Wirklich zusetzen konnte die Capitals danach nicht mehr. Als Fleming 1:45 Minuten vor Schluss nach einem Time-Out Parks auf der Bank ließ, sechs Feldspieler am Eis hatte, waren die Grazer dem dritten Tor näher als die Capitals den Ausgleich.  Das Match könnte eine Rarität in der Saison bleiben: Nur Neuerwerbungen als Torschützen und auch nur Österreicher. Predjan wurde in Slowenien geboren, ist aber seit letztem Jahr Österreicher.

Nicht nur für die Capitals begann die Jubiläumssaison mit einer Niederlage, auch für den Meister. Salzburg führte in der Neuauflage des Finales der letzten Saison in Klagenfurt gegen den KAC trotz 3:1-Führung nach Penaltyschießen 3:4 (0:0, 2:1, 1:2,0:1). Der neue dänische Stürmer Matthias From avancierte zum Vater des Sieges: Er brachte 14 Sekunden vor Schluss den KAC ins Nachspiel und damit auch ins Penaltyschießen, in dem er zwei verwertete. Auch den entscheidenden zum 4:3. Bozen bestätigte die Vorschußlorbeeren, fertigte die Linzer Black Wings 5:0 ab. Villach, Sonntag in Kärnten der nächste Gegner der Capitals, verlor in Laibach 2:3.

Foto: Vienna Capitals/Gepa.

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