Fußball

Kein Grund, an Salzburg zu zweifeln! Szoboszlai rettete Leipzigs ersten Punkt

Klaus Schmidt fand Dienstag knapp vor Mitternacht im Sky-Studio das richtige Schlusswort zu Salzburgs 1:2 in Wolfsburg: „Wenn die jüngste Mannschaft der Champions League in vier Monaten einmal verliert, dann braucht man wirklich kein Drama draus machen“. Genau genommen war es die erste Niederlage seit sechs Monaten, seit dem 21. April und dem 2:3 in der Bundesliga bei WSG Tirol. Trainer Matthias Jaissle machte nach dem für ihn „neuen“ Erlebnis seiner Mannschaft keinen Vorwurf: „Wir werden auch daraus lernen!“ Mag sein, dass Wolfsburg einen Tick mehr Intenstität, wie es der siegreiche Trainer Florian Kohfeldt sah. Aber man muss einem 19 jährigen wie Karim Adeyemi einmal zugestehen, dass er einmal seine Chancen nicht verwertet. Dies mit dem Druck, dem er durch die Anwesenheit von Deutschlands Teamchef Hansi Flick in Zusammenhang zu bringen, ist fast absurd. Im September vergab Adeyemi einen Elfter im ersten Gruppenspiel beim FC Sevilla, als Flick nicht im Stadion war.

Die fehlende Effizienz, die Salzburg Dienstag zum Verhängnis wurde, gab es auch schon zwei Monate zuvor in Sevilla. Sonst hätte Salzburg jetzt nicht sieben, sondern neun Punkte. Die Enttäuschung war aber in Wolfsburg größer. Die Salzburger Schwierigkeiten, sich gegen tief verteidigende Mannschaften durchzusetzen, sind nicht neu, die sah man auch in der Bundesliga. Letzten Samstag in Ried, zuvor gegen Rapid, Admira oder Austria. Wenn der Raum fehlt, um schnell nach vorne zu kommen. Aber es gibt deshalb keinen Grund, Trübsal zu blasen oder an Salzburg zu zweifeln. Trübsal kann es eigentlich nur in Sevilla geben: Doch als Favorit in die Gruppe gegangen, jetzt die einzige Mannschaft ohne Sieg mit dem Rücken zur Wand. Gleichzeitig in der La Liga punktegleich mit Real Madrid. In Lilles Startelf am Dienstag beim 2:1 in Sevilla standen nur sechs Mann, die  beim 1:2 in Salzburg begannen. Unter anderem fehlte der 37 jährige türkische Torjäger Burak Yilmaz. Der Siegestorschütze im Piz Juan-Stadion, Jonathan Ikone, wurde in Salzburg erst nach 59 Minuten eingewechselt. Der portugiesische Mittelfeldmotor Renato Sanches, damals verletzt, ist inzwischen wieder fit und erste  Wahl. Wie auch beim Sieg in Sevilla. Pessimisten malten am Mittwoch für Salzburg bereits den Teufel an die Wand, Niederlagen in Lille und daheim gegen Sevilla, dann könnte Salzburg nicht einmal in der Europa League überwintern, sondern als Letzter rausfliegen. Jaissle will sich an Rechnereien beteiligen. Denn Lille ist noch drei Wochen weg. Zuvor kommen in der Bundesliga die Austria und die Admira.

Salzburg erlitt die erste Niederlage, Jaissles Vorgänger Jesse Marsch holte mit RB Leipzig den ersten Punkt. Dank eines Ex-Salzburgers: Dominik Szoboszlai, in der 59. Minute für Emil Forsberg, verwandelte Leipzigs zweiten Elfmeter gegen Italiens Europameister Gianluigi Donnarumma in der 92. Minute zum 2:2. Den erste vergab der Portugiese Andre Silva nach 12 Minuten. Das wäre die schnelle 2:0-Führung. So ging Paris St. Germain noch in der ersten Hälfte durch zwei Tore des Holländers Georgino Wijnaldum in Führung, vergab in der zweiten viele Chancen, das Match zu entscheiden. So rettete Leipzig glücklich den Punkt. Salzburg kann noch ins Achtelfinale aufsteigen, Leipzig nicht mehr. Da gibt´s bei drei Punkten Rückstand auf den FC Brügge (1:4 bei Manchester City) noch die Chance auf Platz drei und die Europa League.

Foto: Red Bull Salzburg.

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