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Es gibt nichts Schlimmeres: „Der LASK hat sich selbst besiegt!“

Sturm Graz rettete gegen Atalanta Bergamo nach 80 Minuten einen Punkt. Der LASK hingegen verlor in Brüssel zwischen der 84. und 94. Minute gegen Belgiens Tabellenführer Union Saint-Gilloise drei. Aus einer 1:0-Führung wurde durch zwei Treffer aus Standardsituationen ein 1:2 (1:0), die dritte Niederlage in der Europa League hintereinander. Nach der es für die Linzer schwer werden wird, das Ausscheiden nach der Gruppenphase zu verhindern. Derzeit liegt der LASK je vier Punkte hinter Saint-Gilloise und Frankreichs Cupsieger Toulouse, der an der Anfield Road gegen den FC Liverpool mit 1:5 unterging. Klar, dass beim LASK der Frust groß war. Noch größer als nach dem 0:1 in Toulouse.

Denn bis zur Pause hatte der Dritte aus Österreichs Bundesliga alles unter Kontrolle. Ging nach 24 Minuten durch das erste Saisontor des Nigerianers Moses Usor, in Führung. Marin Ljubicic ließ knapp vor und nach der Pause die Möglichkeiten, auf 2:0 zu erhöhen aus. Aber danach verlor der LASK völlig den Faden, fand offensiv eigentlich nur noch einmal  statt. Vielleicht brachte der Austausch des amerikanischen Linksverteidigers George Bello, der knapp vor der gelb-roten Ampelkarte stand, das Mannschaftsgefüge etwas durcheinander. Weil dadurch Torschütze Usor eine defensivere Rolle bekam. Viellicht wäre Abwehrspieler Sanoussy Ba statt Stürmer Thomas Goiginer als Bello-Nachfolger die bessere Lösung gewesen. die Union St. Gilloise setzte sich zwar in der Hälfte des LASK fest, ohne jedoch zu klaren Chancen zu kommen. Wechsel von Usor gegen Abwehrspieler Andres Andrade setzte Trainer Thomas Sageder nach 76 Minuten zudem ein Zeichen mehr, auf „halten“ zu spielen.  Aber bis zur 84. Minute schienen die drei Innenverteidiger Maksym Talovierov, Philipp Ziereis und Felix Luckender das Bollwerk zu sein, auf das man sich verlassen konnte. Dann passierte der erste Fehler, als Loic Lapoussin, ein Teamspieler von Madagaskar, den Weg zum Tor suchte. Luckeneder rutschte im Strafraum, was immer gefährlich ist. Das führte zu einem Foul, den fälligen Elfmeter verwandelte der Schweizer Cameron Puertas zum Ausgleich. Der eine Punkte ging praktisch mit der letzten Aktion in der vierten Minute der Nachspielzeit verloren. Nach einem Freistoß von Puertas schüttelte der 1,96 Meter große englische Abwehrriese Christian Burgess Goiginger und Andrade ab, gewann das Luftduell gegen Luckeneder, traf per Kopf. In der Aktion davor gab es den besten LASK-Angriff der zweiten Hälfte. Der statt Stojkovic gekommene Florian Flecker kam gefährlich in den Strafraum, fand jedoch mit seinem Pass zur Mitte keinen Abnehmer.

Im Gegenstoß folgte das k.o. „Extrem bitter, wir haben bis zum Schluss alles reingehauen“, klagte Trainer Thomas Sageder, „wir hätten auf jeden Fall einen Punkt verdient. Es gibt nichts Schlimmeres!“ Sky-Experte Alfred Tatar sah es etwas anders: „Der LASK hat sich selbst besiegt, weil er nur noch mit verteidigen beschäftigt war. Ohne diesen Elfmeter hätten die Belgier nie ein Tor gemacht.“

 

 

Foto: UEFA.

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