Fußball

Es gibt nur Sieger bei Aiwus Wechsel zu Cremonese

Noch bevor sich Freitag Nachmittag Rapids Trainer Ferdinand Feldhofer nochmals mit dem 1:2 in Baku beschäftigte („wir haben den Gegner stark gemacht, hätten nach 20 Minuten schon 3:1 führen müssen“) und trotz der Reisestrapazen forderte, Sonntag gegen Aufsteiger Austria Lustenau beim ersten Duell gegen die Vorarlberger in der Bundesliga seit 22 Jahren den perfekten Start in die Bundesliga zu fixieren, machte Emanuel Aiwu seinen Wechsel zu US Cremonese perfekt, stellte sich mit wieder „normaler“ Frisur, Mutter Heidi und seinem Berater Marcel Brillmann in Cremona, der Stadt des berühmten Geigenbauers Stradivari, den Fotofragen (Bild oben): Ein Transfer, der eigentlich nur Sieger kennt, obwohl sich Feldhofer dabei als Verlierer fühlte.

Aiwu bekam einen Vierjahresvertrag, hat die Chance, sich in einer europäischen Top-Liga zu profilieren. Dass in dem Vertrag Ausstiegsklauseln für den Fall des Abstiegs enthalten sind, bedeutet keine Überraschung. Aiwu bedankte sich bei Rapid für alles, was er in einer Saison erlebte, die er als sehr lehrreich und emotionell bezeichnete.  Er bekam von Cremoneses Sportchef Simone Gaidetta  und Trainer Massimiliano Alvini von Beginn der Gespräche das Gefühl, dass beide auf ihn setzen, in ihm viel Potenzial sehen. So eine Chance lässt man sich nicht entgehen.  Aiwu, der bereits ein Appartement in Cremona fand, soll in der Dreierkette mit dem 23 jährigen Mexikaner Johan Vasquez, der letzte Saison mit dem FC Genoa abstieg, und dem 32 jährigen Rumänen Vlad Chiriches spielen. Vielleicht schon beim Saisonstart in einer Woche bei Fiorentina in Florenz.

Aiwu ist in den letzten drei Jahren der dritte Rapidler nach Mert Müldür und Max Ullmann, der den Sprung in die Serie A schaffte. Müldür setzte sich bei Sassuolo durch, Ullmann hatte Corona.-Pech und stieg mit Venezia in die Serie B ab. Aiwu freut sich auf die Herausforderung, dies bei Cremonese zu verhindern. Sein neuer Klub stieg als Vizemeister hinter Lecce auf. Für Rapid bedeutet der Transfer einen Millionenregen. Vorerst fast sechsmal so viel Geld, wie für den Erwerb von Aiwu vor einem Jahr an Admira bezahlt wurde. Falls Cremonese den Klassenerhalt schafft, gibt es noch einen Nachschlag. Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic konnte sich anfangs der Woche nicht vorstellen, dass Rapid einen Aiwu-Ersatz holen wird, weil in der Innenverteidigung genug Alternativen vorhanden sind, bei Feldhofer klang es Freitag etwas anders: „Wir haben mit Aiwu einen physisch starken Topmann verloren, der sowohl im Abwehrzentrum als auch im Mittelfeld einsetzbar war. Da werden wir es schon um einen Nachfolger umsehen, aber nur zugreifen, wenn ein absoluter Qualitätsspieler zu bekommen ist!“

Bevor Rapid Sonntag um den Pflichtsieg gegen Austria Lustenau spielt, können Samstag der LASK und Sturm Graz Rapid für 24 Stunden von der Spitze holen. Falls die Linzer in Wolfsberg, beim Ex-Klub ihres Trainers Didi Kühbauer gewinnen, was ihnen letzte Saison nicht gelang. Sturm bräuchte zwischen den Dynamo Kiew-Spielen dazu einen Sieg in Ried. In den letzten sieben Duellen feierte Sturm sechs Siege, verlor nie. Obwohl in den letzten sechs Spielen bei Ried immer ein anderer Trainer auf d er Bank sass. Christian Heinle wird Samstag der siebente sein. Sturms Sportchef Andreas Schicker stellt zur Zukunft von Rasmus Höjlund nach dem Kauf des holländischen Mittelstürmers Emanuel Emegha, der im Frühjahr bei Royal Antwerpen auch durch Corona gebremst war, dezidiert fest: „In den nächsten drei Monaten ist Höjlund bei uns am besten aufgehoben, dann wird man weiter sehen!“ Meister Red Bull Salzburg muss eine Woche nach dem 1:2 in Graz gegen Sturm wieder in der Steiermark. Diesmal nach Hartberg. Die Salzburger hatten in den ersten zwei Runden den meisten Ballbesitz (59 Prozent), verloren gegen Hartberg noch nie in der Bundesliga. Daher gibt es keine Gedanken an die erst dritte Auswärtsniederlage in diesem Kalenderjahr, auch wenn die bisherigen zwei in der Steiermark, gegen Sturm passierten. Trainer Matthias Jaissle warnte aber trotzdem: „Die Titelverteidigung wird kein Selbstläufer, das hat sich schon gezeigt“

 

Foto: MB.

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