Fußball

Ex-Rapid-Chefscout Schuiteman kapitulierte bei Grasshoppers Zürich trotz Platz eins

Von 2014 bis 2016 war der Holländer Bernard Schuiteman (Bild oben) Chefscout bei Rapid. ein nicht unumstrittener. Der damalige Sportchef Andreas Müller hielt wesentlich mehr von ihm als Trainer Zoran Barisic. In diese Zeit fielen Transferflops mit dem Kroaten Matej Jelic als Nachfolger von Robert Beric, mit dem von Grödig geholten Trio (Stephan Nutz, Philipp Huspek und der Spanier Tomi), dem Georgier Giorgi Kvilitaia. Als bei Rapid Schluss war, heuerte Schuiteman, der als Spieler auch in Graz beim GAK unter Vertrag gestanden war, bei Manchester United und Wolverhampton an. Ehe er am 9. April letzten Jahres überraschend als Sportchef des auch in der zweiten Liga kriselnden Schweizer Traditionsklub Grasshoppers Zürich präsentiert wurde. Als Nachfolger von Ex-Rapid-Sportchef Fredy Bickel, der in Hütteldorf auf Müller gefolgt war. Wie es dazu kam? Die chinesischen Besitzer von Wolverhampton übernahmen auch Grasshoppers.  Der Fosun-Konzern setzte Wolverhampton-Dirkektor Sky Sun als Präsident ein, der bis jetzt noch nicht in Zürich war, den Scout Schuiteman als Sportchef. Der 47 jährige galt in den letzten Monaten fast als das neue Gesicht von Grasshoppers. Aber seit dem Wochenende ist er Vergangenheit. Schuiteman erklärte seinen Rückzug. Aus persönlichen Gründen.

Seine Lebenspartnerin arbeitet als Lehrerin in Wien. Aber das war nicht der entscheidende Grund. Sondern, dass die Position des Sportchefs nicht zu ihm passte, er laut eigenen Angaben bei andren Bereichen im Fußball mehr Leidenschaft entwickelt. Beim ständigen Kontakt mit Spielern, den er nicht hatte. Eine seiner ersten Taten in Zürich war es, den von Bickel geholten Ex-Rapid-Trainer Goran Djuricin auf wenig feine Art zu entlassen. Während der ersten Corona-Pause, als Grasshoppers noch Chancen auf den Aufstieg hatte. Zwölf neue Spieler holte er in den letzten zehn Monaten, meist Legionäre. Mit dem portugiesischen Trainer Joao Pereira, der vier Landsleute als Assistenten hat, steht Grasshoppers auf Platz eins, ist auf Kurs Richtung Aufstieg. Nur kümmerten sich die Portugiesen wenig um Schuitemans Meinung, sondern machten, was sie wollten. Mit der Rückendeckung von Jorge Mendes, bekannt als einer der mächtigsten Spielerberater in Europa, auf den Cristiano Ronaldo schwört. Mendes kontrolliert quasi auch Wolverhampton. Die meisten Transferaktivitäten von Grasshoppers mit Legionären, die seine Klienten sind,  befahl er.

Also war Schuiteman nur ein Sportdirektor ohne Reich und Kompetenzen. „Er wollte nicht mehr der Hampelmann bei chinesischen Puppenspielern sein“, schrieb der Züricher Tagesanzeiger zum Ende von Schuiteman.  Ex-Grasshoppers-Präsident Andras Gurovits, der jetzt im Verwaltungsrat sitzt, kämpft laut „Blick“ um die Rückkehr des von ihm geholten Bickel. Mit sehr geringen Chancen.

Foto: Grasshoppers Zürich.

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