Fußball

Feldhofer sorgte für Zittern bei Rapids Aufstieg

Rapid nahm die erste Hürde, schaffte durch ein erzittertes 2:1 (2:0) bei Lechia Gdansk vor 20.000 Zuschauern den Aufstieg in die dritte Runde der Qualifikation zur Conference League, trifft dort nächsten Donnerstag in Aserbaidschans Hauptstadt Baku auf Neftci. Die Entscheidung bei der Premiere der neuen attraktiven rot-blauen Auswärtsdressen fiel durch einen Doppelschlag zwischen der 16. und 18. Minute.  Innerhalb von drei Minuten erzielte Rapid zwei Tore, so viele wie in den drei bisherigen Pflichtspielen der Saison. Zunächst durch einen abgefälschte Schuss des Deutschen Nicolas Kühn, dann aus einem von Marco Grüll mit Glück verwandelten Elfmeter. Der slowakische Tormann der Polen, Dusain Kuciak, war mit den Händen am Ball. Glück war auch dabei, dass der Schweizer Referee Alessandro Dudic auf den Elfmeterpunkt zeigte. Denn laut TV-Bildern wurde Kapitän Guido Burgstaller knapp außerhalb des Strafraums gefoult. In der Conference League kommt der VAR erst ab dem Semifinale zum Einsatz.

Rapid begann im Abwehrzentrum mit Emanuel Aiwu und Kevin Wimmer und mit nur drei Neuen. Mit Aleksa Pejic im zentralen Mittelfeld neben Moritz Oswald, mit Kühn am rechten Flügel und Burgstaller. Pejic sah wie bisher in jedem Spiel vor der Pause die gelbe Karte, schwebte in Rot-Gefahr. Einmal kann das auch schiefgehen. So wie das Rückzugsgefecht in der zweiten Hälfte. Zwar vergab Kühn nach gekonntem Dribblings noch die Chance auf das dritte Tor, aber nach 65 Minuten ging mit Trainer Ferdinand Feldhofer (Bild oben) seine Spielervergangenheit als Innenverteidiger und damit das Sicherheitsdenken durch. Der Wechsel von Kühn zu Ante Bajic war positionsgetreu, aber statt Stürmer Bernhard Zimmermann kam als dritter Innenverteidiger Max Hofmann. Patrick Greil, im Vorfeld von Feldhofer noch als Hoffnungsträger bezeichnet, wäre sicher die bessere Option gewesen. Das ist nichts gegen Hofmann, aber die Devise, mit  Fünferabwehr den Vorsprung über die Runden zu retten, selbst nicht mehr aktiv zu werden wie vor der Pause, war falsch. Auch, wenn das Feldhofer sicher nicht so plante, der Eintausch von Hofmann war das falsche Signal, das zum unnötigen Zittern und einem Aufstieg mit Bauchweh führte. Weil Lechia nach 82 Minuten der Anschlusstreffer gelang, kurz darauf zum Glück die Chance zum 2:2 und zur Verlängerung ausließ. Rapid kam erst knapp vor dem Ende der Verlängerung durch Bajic zu einem Sitzer, bei dem er an Tormann Kuciak scheiterte. Die Devise Ende gut, alles gut, wäre jetzt sicher der falsche Ansatz.

Wird Neftci nächste Woche der unangenehmere Gegner? Beim 3:0 (1:0) gegen Aris Limassol aus Zypern nach dem 0:2 im Hinspiel sorgten drei Legionäre für die Tore zum Aufstieg. Godswing Donyah aus Ghana für die Führung, der Spanier Eddy für das 2:0, der amerikanische Mittelfeldspieler Kenneth Saief, der früher bei Anderlecht spielte, für den entscheidenden Treffer zum Abstieg. Die Temperaturen waren zum Anpfiff mit 25 Grad erträglich, Trainer der Multi-Kulti-Truppe ist der Rumäne Laurentin Regehecampf, der zuvor vier Jahre lang in den Arabischen Emiraten tätig war. Die Reise nach Baku wird länger als die nach Danzig: Die Flugzeit von Wien beträgt vier Stunden. Der Wolfsberger AC empfängt nächste Woche eine Mannschaft aus Malta. Gzira United setzte sich nach dem 2:2 im Hinspiel unerwartet in Serbien gegen Radnicki Nis durch. Das Tor zum 2:2 und damit zur Verlängerung fiel in der zwölften Minute (!) der Nachspielzeit, der in der Verlängerung zum 3:3 nach 117 Minuten. Das Elfmeterschießen gewann die Mannschaft aus La Valletta 3:1. Dennoch darf Gzira für Wolfsberg kein Hindernis für den Aufstieg ins Play-off sein. Das gleiche gilt für Neftci und Rapid.

 

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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