Fußball

Ferdl am Ziel seiner Wünsche: Feldhofer brennt für Rapid!

Die Ära von Interimstrainer Steffen Hofmann dauerte nur drei Spiele, ging eigentlich schneller als erwartet schon Samstag mit dem 2:2 (1:1) in Ried und der spielerisch besten Leistung der letzten Wochen zu Ende. Nach Schlusspfiff erklärte Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic via „Sky“ die Suche nach dem Nachfolger von Didi Kühbauer für beendet: Ferdinand „Ferdl“ Feldhofer leitet acht Monate nach seiner Trennung von Wolfsberg Montag Vormittag erstmals das Rapid-Training, wird sechs Tage später im Derby gegen Austria im Allianz-Stadion debütieren. Normalerweise kann es keinen attraktiveren Einstand geben, aber es wird ja ohne Zuschauer ein „Geisterderby“.

Barisic versicherte, in den letzten zwei Wochen mit vielen Kandidaten aus dem In-und Ausland gesprochen haben, die Entscheidung sei erst nach dem 0:2 in der Europa League für West Ham gefallen. Und zwar nicht nur allein durch ihn: „Es war keine One Man-Show!“ Auch Präsident Martin Bruckner, Ex-Rapidler Gerald Willfurth, im Präsidium der Mann für sportliche Angelegenheiten, Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek und Stefan Ebner, die wichtige rechte Hand von Barisic, sahen in dem 42 jährigen Steirer die im Moment beste Lösung.  Bei Markus Schopp ist sein bis 2024 laufender Vertrag mit Barnsley noch nicht aufgelöst. Entsciheden in Abrede stellte Barisic die Vermutung, Feldhofer sei die billigste Lösung gewesen: „Er passt in unseren Rahmen, den es in diesen schweren Zeiten gibt!“ Da muss Feldhofer wohl  Überzeugungsarbeit bei seinem deutschen Berater Robert Schneider geleistet haben.

„Er identifiziert sich völlig mit der Spielphilosophie, für die Rapid künftig stehen soll“, versicherte Barisic. Bei den Rapid-Fans ruft Feldhofer auch Erinnerungen an den 31. Meistertitel vor 16 Jahren hervor. Beim Meisterstück,  dem 1:0 bei der Admira in der Südstadt , erzielte er das goldene Tor mit der Schulter. Er wechselte danach zu Wacker Innsbruck, die Kontakte nach Hütteldorf und vor allem zu Steffen Hofmann blieben aber immer bestehen. Der versuchte auch, ihn als Spieler nach Hütteldorf zurückzuholen. Was nicht gelang. Mit der Rükkehr als Trainer ist Feldhofer sicher am Ziel seiner Wünsche. Davon kann man ausgehen. Sein Sohn wird aber  weiter in der U 15 der Akademie von Red Bull Salzburg spielen.

Für Feldhofer sprach auch die Bilanz seines bisher einzigen Trainerjobs in der Bundesliga nach zwei Jahren bei Lafnitz in der zweiten Liga. Von 23. Dezember 2019 bis 4.März 2021 führte er Wolfsberg in 46 Pflichtspielen zu 20 Siegen und 10 Unentschieden, bezog nur 16 Niederlagen. Der Punkteschnitt betrug 1,57. In diese Zeit fiel auch der bisher größte Erfolg in Wolfsbergs Klubgeschichte: Der Aufstieg ins Sechzehntelfinale der Europa League in einer Gruppe mit Dinamo Zagreb, Feyenoord Rotterdam und CSKA Moskau trotz Corona-Clusters in der Mannschaft. Gegen Tottenham gab es keine Aufstiegschance mehr. Dann kam es zu Differenzen mit Kapitän Michael Liendl, der damals bei Präsident Dietmar Riegler den Machtkampf gegen den Trainer gewann. Feldhofer sagte trotz Trennung: „Ich stehe trotzdem zu hundert Prozent hinter meinen Entscheidungen!“

Der Vertrag läuft bis Sommer 2023 mit Option. Als Assistent bringt er den 35 jährigen Matthias Urlsberger mit nach Hütteldorf. Der war zuletzt U 16-Trainer beim GAK, zuvor mit Feldhofer bei Lafnitz und in Wolfsberg. Ansonst übernimmt Feldhofer den aktuellen Trainerstaff. Unter anderem Thomas Hickersberger, dessen Vater Josef Feldhofer noch aus seinen Spielerzeiten kennt. Vom Meistertitel mit Rapid.

 

 

 

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