Fußball

FIFA-Regulativ zählt nicht: Wr.Neustadt geht in zweite Instanz

Wr.Neustadt blitzte beim Senat eins der Bundesliga mit dem Protest gegen die Beglaubigung des 1:1 im zweiten Relegationsspiel gegen St Pölten wegen des Einsatzes von Salzburg-Leihspieler David Atanga (Bild oben) ab. Da dies für die Neustädter, die mit Präsidentin Katja Putzenlechner,  Manager Ralph Spritzendorfer und dem Linzer Anwalt Manfred Arthofer, einem Vorstandsmitglied von Blau Weiß Linz, zur Verhandlung kamen, wenig überraschend passierte, wenden sie sich an die zweite Instanz, sprich an das Protestkomitee, bleibt die Causa weiter am Köcheln. Sicher wochenlang und für das Image der Liga ganz schlecht. Voerst gilt St. Pölten als Klubs der neuen Bundesliga mit zwölf Klubs.

Das Urteil des Senat eins, bei dem Montag Norbert Wess, der Anwalt von Ex-Finanzminister Karl Heinz Grasser im laufenden Buwog-Prozess den Vorsitz führte, stützte sich auf die gängige Vereinbarung der Liga bezüglich der Kooperationspieler. Wenn die wie Atanga auch bei Salzburgs Kooperationsverein Liefering spielen, dann gelte dies nicht als Übertritt.  Der Senat vertrat die eigenwillige Ansicht, die Kooperationsvereinbarung stehe nicht in Widerspruch zum Regulativ des Weltverbands FIFA, in dem festgelegt ist, dass ein Spieler bei drei Klubs gemeldet sein, aber nur für zwei spielen darf. Atanga spielte für Red Bull Salzburg, Liefering und St. Pölten. Der Senat und die Liga sehen in Red Bull Salzburg und Liefering offenbar nur einen Klub.

Man soll dem Senat unter Wess nicht unterstellen, dass er genau wusste, welches Urteil die Ligaspitze gerne haben wollte. Aber es kam nach dem, was in der letzten Woche passierte, fast erwartet. Wr.Neustadts Anwalt hieß eigentlich Peter Vogl. Der Ehrenpräsident von Ried gehört auch zur Rechtsabteilung von Red Bull Salzburg. Und legte offenbar auf „Empfehlung“ des Meisters, der durch Anwalt Volker Viechtbauer im Aufsichtsrat der Liga vertreten ist, am Donnerstag sein Mandat wieder zurück. Austrias AG-Vorstand Markus Kraetschmer, der erste geschäftsführende Vizepräsident der Liga, klopfte bei Putzenlechner Wr.Neustadts Vorstellungen, auch bezüglich einer möglichen Abstandzahlung ab, verhielt sich dabei korrekt. LASK-Präsident Siegmund Gruber, der so wie Putzenlechner zum Aufsichtsrat gehört, deponierte bei der Präsidentin hingegen verärgert und dezidiert, dass er Wr.Neustadts Vorgehen für schlecht halte. Aber das irritiert nicht. Es geht weiter. Auch während der Weltmeisterschaft. Auch ein Treffen zwischen Niederösterreichs Sport-Landesrätin Petra Bohuslav und Wr.Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger brachte keine Lösung.

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