Fußball

Fingerspitzengefühl? Das ist in keiner Regel zu finden

Vor dreieinhalb Monaten wurde Walter Altmann (Bild) als bester Schiedsrichter der letzten Saison ausgezeichnet. Gewählt von den Trainern und Sportdirektoren der Bundesliga. Hat der Tiroler seine Linie seit damals geändert? Das könnte man fast glauben, als Mittwoch Sturm Graz-Trainer Christian Ilzer  Kritik übte. An der Kartenflut, die ihm auf den Wecker geht. Ein Schiedsrichter in sollte in erster Linie ein guter Psychologe und Moderator sein, nicht so viel Einfluss auf das Spiel nehmen. Für Ilzer tat dies Altmann durch zwei gelb-rote Ampelkarten gegen die Sturm-Spieler Emir Karic und  Seedy Jatta innerhalb von vier Minuten, nach denen aus de 2:0-Führung ein 2:2  wurde, wodurch Sturm zwei Punkte liegen ließ. Danach gab es auch die Version, dass sich Altmann bei Karic entschuldigt habe, weil ihm bei der zweiten gelben Karte nicht bewusst war, dass er ihm erst fünf Minuten zuvor die erste gezeigt habe. Damit soll Altmann Größe gezeigt haben.

Vorweg, Altmann hat sich im Vergleich zur letzten Saison nicht geändert. Seine Entscheidungen gingen in Ordnung. Ein Referee kann doch Vergehen nicht tolerieren, um nur ja das Match nicht zu beeinflussen. Jatta musste schon zum zweiten Mal in dieser Saison wegen einer roten Karte vorzeitig vom Feld. Das wir eher am Norweger als an den Schiedsrichtern liegen. Sturm bekam in sieben Runden insgesamt 14 gelbe Karten, zwei führten zu zweimal gelb-rot. Für Ilzer können in dieser Saison nur die Schiedrichter Harald Lechner und Josef Spurny gute Psychologen gewesen sein. Weil sie seinen Spielern bei den Heimsiegen gegen Altach und WSG Tirol keine Karte zeigten. Zu den Forderungen, wonach der Unparteiische die Rolle eines Moderators übernehmen soll, sagte der ehemalige Tiroler FIFA-Referee Konrad Plautz bereits vor mehr als einem Jahrzehnt: „Von Fingerspitzengefühl steht in keiner Regel ein Wort!“ Das hat sich bis heute nicht geändert.

Der Spitzenreiter bei den Bundesligaklubs an gelben Karten ist aktuell die Wiener Austria mit  28 in  sieben Partien. Die meisten in einem Spiel bekam Hartberg. Sieben beim 2:2 bei der Klagenfurter Austria von Daniel Pfister. Auch Trainer waren schon von gelben Karten betroffen: Philipp Semlic von WSG Tirol zweimal, ebenso Andreas Lienhart, der Assistent von GAK-Trainer Gernot Messner. Je einmal gelb ging an Joachim Standfest (Altach), Markus Schopp noch bei Hartberg,  Ex-LASK-Trainer Thomas Darazs und Assistent Max Ritscher, bei Wolfsberg an Trainer und Co-Trainer, an Didi Kühbauer und Manfred Nastl sowie an Rapids Robert Klauß. Gegen die Trainerbank von Austria Klagenfurt gab es eine rote Karte: Assistent Martin Lassnig musste beim 0:2 gegen Sturm auf die Tribüne.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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