Drei Spiele hintereinander nicht gewonnen, die letzten zwei verloren- für Tabellenführer Sturm Graz ist es mit der Leichtigkeit des Seins endgültig vorbei. Nur noch drei Punkt vor dem Sensationszweiten Altach, dessen Trainer Damir Canadi das 0:2 bei der Austria live im Happel-Stadion beobachtete, je vier auf Meister Salzburg und die Austria, die den umgekehrten Lauf wie Sturm hat: Die letzten vier Spiele nicht verloren, die letzten drei gewonnen. Jetzt kann man einwerfen, das am Beginn der letzten zwei Siege in der Meisterschaft je ein umstrittener Elfmeter stand. Mag sein, aber gegen die Grazer war Violett vor den Augen seines prominentesten österreichischen Fans, Bundeskanzler Christian Kern, auf jeden Fall die aktivere und bessere Mannschaft.
Für Trainer Thorsten Fink mit ein Grund für die seiner Ansicht nach beste Saisonleistung: Mehr Rotation! Die Zahlen: Bei Sturm standen Spieler mit insgesamt 862 Cupminuten vom Mittwoch in den Beinen in der Startformation, bei Austria nur mit 458. Also 404 weniger. Vielleicht wirklich mit ein triftiger Grund, das Violett frischer wirkte. Vor allem im zentralen Mittelfeld gab es Unterschiede: Matic und Jeggo spielten bei Sturms Cup k.o. in St. Pölten jeweils 120 Minuten. Bei Austrias Zitteraufstieg in Ebreichsdorf musste nur Serbest ebenfalls 120 Minuten in Aktion sein. Holzhauser und Grünwald hatten hingegen Pause. So wie Filipovic, Martschinko und Kayode, der entscheidende Mann beim Sieg über die Grazer.
Wie hielten es die anderen der Top Five aus der Bundesliga mit der Rotation? Altach ist im Cup nicht mehr dabei,kann sich auf die Punktejagd konzentrieren. Ein Vorteil. Rapids Trainer Mike Büskens beließ es zu Beginn beim 2:1 in der Südstadt mit nur einer Änderung gegenüber dem Cupsieg gegen Blau-Weiß Linz. Strebinger kam für Novota ins Tor. Das andere extrem ist Meister Salzburg: Beim 1:0 gegen Ried spielten nur zwei, die drei Tage zuvor im Cup beim 2:0 über den FAC zum Einsatz kamen. Und die nicht über die volle Distanz: Samassekou 36 Minuten, der Südkoreaner Hwang Hee Chan, der Goldschütze gegen Ried, nur 20.
Was einmal mehr beweist: Salzburg hat trotz frt Abgänge von Hinteregger, Keita, Bernardo zu Saisonbeginn noch immer den breitesten und qualitätsmäßig breitesten Kader der Liga. Ist deshalb nicht nur für Fink weiter der Favorit im Titelrennen. Alles Jammern seines Salzburger Kollegen Oscar Garcia über eine angeblich zu junge Mannschaft ist nur eines auf hohem österreichischen Niveau.