Fußball

Fjörtoft inszenierte Haaland-Wirbel: Burgstaller hat andere Sorgen

Dienstag wird der Abend der Ex-Rapidler im deutschen Pokal: Zunächst Florian Kainz, Dejan Ljubicic und Louis Schaub mit dem 1. FC Köln gegen den Hamburger SV, danach Guido Burgstaller mit Zweitliga-Tabellenführer St. Pauli gegen Borussia Dortmund, den Zweiten der Bundesliga. Für den 32 jährigen Kärntner auch das Torjägerduell gegen Erling Haaland, das in Österreich Servus TV live überträgt. Mit Sebastian Prödl als Analytiker. Der ebenfalls in der Funktion für Servus TV tätige Jan Age Fjörtoft pausiert bis Februar, bis zum Schlager der Champions League zwischen Red Bull Salzburg und Bayer München. Für den deutschen Pokal war er nie eingeplant. Obwohl er gerade diesmal besonders interessant gewesen wäre. Denn der Ex-Legionär von Rapid inszenierte letzten Freitag Abend mit einem Haaland-Interview für den norwegischen Sender Viaplay einen großen Wirbel.

Haaland erklärte nach dem 5:1 gegen Freiburg auf Fjörtofts Frage, dass der Klub angefangen habe, ihn unter Druck zu setzen: „Sie wollen eine Entscheidung. Deswegen muss ich bald eine Entscheidung fällen. Aber alles, was ich will, ist Fußball spielen.“ Wie rührend. Der Hintergrund ist die Klausel im Vertrag des Ex-Salzburg-Legionärs, wonach er im Sommer wechseln kann, wenn ein Klub für ihn 75 Millionen Euro Ablöse bezahlt. Das Interview wirkte gut inszeniert. Fjörtoft (Bild oben) gehört  zum Clan um Haaland: Er spielte mit dessen Vater Alf-Inge jahrelang im norwegischen Team, unter anderem bei der WM 1994 in den USA.

Haaland sagt normal wenig bis nichts. Nur bei Fjörtoft machte er den Mund auf. Die Interpretation in den deutschen Medien: Die Haaland-Seite mit dem gefürchteten Berater Mino Raiola konnte noch keinen festen Deal mit einem anderen Top-Klub in England oder Spanien fixieren. Also habe man den Interessenten  damit klar gemacht, dass nicht mehr viel Zeit ist. Viele spekulieren, dass auch Bayern in den Haaland-Poker einsteigen wird. Das würde nur Sinn machen, wenn Robert Lewandowski München verlässt.

Burgstaller hat andere Sorgen als Haaland. Seit drei Spielen kein Sieg in der zweiten Liga und kein Tor von ihm. Kommt St. Pauli mit dem Druck im Aufstiegskampf nicht zurecht?  Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt fünf Punkte. Burgstaller ging mit der Leistung beim 2:2 gegen Aue ziemlich kritisch um: „Das Beste war, dass wir nicht aufgaben und in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielten. Aber damit hat  es sich auch schon. Wenn wir auf Dauer zwei bis drei Tore erzielen müssen, um zu siegen, dann wird´s eng.“ Der Trost für ihn vor dem Pokalknaller gegen Dortmund: „Wir sind der klare Underdog.“

Auch Mittwoch wartet  auf Ex-Rapidler ein heißer Abend: Christopher Trimmel gastiert mit Union Berlin im Hauptstadt-Derby bei Hertha BSC im Olympiastadion. Für Philipp Lienhart und Freiburg geht es gegen Hoffenheim im Österreicher-Duell gegen Christoph Baumgartner und Stefan Posch um den ersten Sieg in diesem Jahr. Für Trainer Adi Hütter und Stefan Lainer wäre Mönchengladbachs Aufstieg ins Viertelfinale bei Hannover 96, dem Zwölften der zweiten Liga, immens wichtig: Denn über den Pokal wird Hütters Ziel, Mönchengladbach auf einen Europacup-Platz zu bringen, eher zu schaffen sein als über die Bundesliga.

Foto: Viaplay.

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