Fußball

Florian Kainz hat geheiratet: Ein neuer Anlauf bei Werder Bremen

Nach dem Aufstieg von Werder Bremen ins Viertelfinale des deutschen Pokals, zu dem er mit einem Tor zum 2:0 beim 3:2 gegen Freiburg ohne den verletzten Torjäger Max Kruse und Kapitän Zlatko Junuzovic einiges beitrug, setzte sich Florian Kainz noch in Jubelstimmung ins Auto, fuhr heim in die Steiermark. Zum Jahresende wird er mit einem neuen Status zurückkehren: Als Ehemann. Donnerstag heiratete der 25jährige Ex-Rapidler in Graz standesamtlich seine langjährige Freundin Nadine, eine Hebamme. Kirchlich wird das im Sommer nachgeholt. Während in Russland die Weltmeisterschaft rollt.

Am kommenden Montag, dem Neujahrstag, fliegt Kainz mit Werder ins spanische Trainingslager Algorfa in der Provinz Alicante. Nach dem Sieg über Freiburg holte Trainer Florian Kohfeldt, der dritte von Kainz während eineinhalb Jahren in Bremen, den 25jährigen Mittelfeldspieler, zu einer Aussprache. In der er von Florian zu Florian eine neue Vertrauensbasis aufzubauen versuchte. Mit der Versicherung, auf ihn im Frühjahr zu bauen, keine Winterkäufe zu fordern, um im Kampf gegen den Abstieg in der Bundesliga zu bestehen. Werder ist derzeit Drittletzter am Relegationssplatz, punktegleich mit dem Vorletzten Hamburger SV.  Kohfeldt tat das auch öffentlich kund, in dem er meinte, er traue Kainz durchaus zu, wertvolle Dienste für Werder Bremen zu leisten, weil er das bewiesen habe..

Die zweite Saison im Norden Deutschland sieht für Kainz ohnehin viel besser als die erste aus: In allen 17 Bundesligarunden im Einsatz, neunmal in der Startelf, achtmal als Joker. Allerdings spielt Kainz nur zweimal durch. Und Jokereinsätze, schon gar nicht über weniger als 15 Minuten können nicht zufrieden stellen. Auch einer über 51 Minuten beim 2:1 in Dortmund fühlt sich nicht gut an: Nach 33 Minuten eingewechselt, nach 85  aus taktischen Gründen wieder raus, um den Sieg über die Distanz zu retten.  Danach lobte Kohfeldt, wie profesionell Kainz mit der für ihn nicht leichten Situation umging.  Das heißt: Er spielte zwar in der Hinrunde in jedem Match, aber aus den möglichen 1530 Minuten wurden nur 905. Das sind um 706 mehr als in der kompletten ersten Bundesligaaison bei Werder. Da kam er auf zwei Tore und drei Assists, im Herbst  auf null. „Ein paar Tore oder Assists hätten mir gut getan“, weiß Kainz, „zum Teil klappte es wegen Pech nicht, zum Teil war ich zu unkonzentriert.“ Andererseits kam er fast nie auf der Position links im Mittlfeld, die dem Steirer am besten liegt, zum Einsatz. Beim Pokalaufstieg etwa als zweite Sturmspitze statt des an der Achillessehne operierten Fin Bartels.  Egal, im Frühjahr muss sich für Kainz bei seinem neuen Anlauf etwas positives entwickeln. Wenn nicht, werden sich seine Berater und er nach der Saison wohl etwas überlegen.

2017 lief es für Kainz in Österreichs Team punkto Weg nach oben fast besser als im Norden Deutschlands. Im Juni beim 1:1 gege Irland in Dublin erstmals bei Marcel Koller erste Wahl, danach auch in den Abschiedspartien des Schweizers, beim 3:2 gegen Serbien und beim 1:0 in Moldawien. Ebenso beim Debüt von Kollers Nachfolger Franco Foda, den er aus gemeinsamen Zeiten bei Sturm Graz bestens kennt,  dem 2:1 gegen Uruguay. Den Schlusspfiff erlebte Kainz allerdings bei keiner der letzten drei Partien am grünen Rasen. Jungpapa Louis Schaub, der ehemalige Mitspieler bei Rapid, der jeweils statt ihm kam, erzielte in allen das Siegestor. Da steht 2018 ein harter Konkurrenzkampf bevor. Und da wäre es für Kainz günstig, wenn er bei Werder Bremen und Kohfeldt, in der Hierarchie einen Schritt nach oben macht.

Foto: Instagram.

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