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Florian Kainz zu Max Kruse: Ein Glücksfall für Werder Bremen

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Erstmals durfte Florian Kainz bei Werder Bremen in der Bundesliga von Beginn an ran. Trainer Alex Nouri tauschte beim 4:2 (1:1) in Ingolstadt einen Österreicher gegen den anderen: Kainz ersetzte den gesperrten Kapitän Zlatko Junuzovic, trug als Teamplayer doch entscheidend dazu dabei, dass Max Kruse als erster Werder-Spieler seit 1986, seit Frank Neubarth, vier Tore erzielte, Bremen mit dem zehnen Spiel hintereinander ohne Niederlage erstmals in dieser Saison als Sechster auf einem Europacupplatz steht. Teamplayer  Kainz hatte beim ersten und vierten Kruse-Tor seine Beine im Spiel.

Als Ingolstadt ohne den gesperrten Markus Suttner 1:0 führte,  klärte Kainz am eigenen Strafraum, brachte den Ball zu Kruse. Daraufhin  folgte ein sehenswerten Sprint ins Mittelfeld, wo er von Kruse den Ball bekam.  Kainz stürmte davon, war nicht zu stoppen,  brachte in der Mitte  Finn Bartels ideal ins Spiel, Der konnte im Strafraum nur durch ein Foul gestoppt werden. Kruse verwandelte den Elfer zum Ausgleich.

Als Ingolstadt nach einem Eflergeschenk 2:1 führte, verstärkte  Nouri mit Oldboy Claudio Pizarro und Serge Gnabry die Offensive auf Kosten von Innenverteidiger Milos Veljkovic und des etwas behäbig und leblos wirkenden Florian Grillitsch die Offensive. Das wirkte sich positiver aus als bei Ingolstadt die Einwechslung von Lukas Hinterseer. Bremen erhöhte Tempo und Druck, schaffte mit Hilfe von Ingolstadts Torhüter den Ausgleich, ehe  drei Minuten vor Schluss der zweite große Kainz-Auftritt kam: Wieder über links davon, Querpass auf Kruse, der die Führung besorgte. Erinnerte an so manches Tor vor zwei Sasionen bei Rapid, das Kainz Robert Beric auflegte. Dabei wirkt der Freund von Martin Harnik aus früheren Hamburger Zeiten alles andere als austrainiert, sondern übergewichtig.  Jetzt stellt sich die Frage, was mit Kainz passiert, wenn  Junuzovic nächsten Samstag gegen Hertha BSC Berlin wieder  dabei ist. Harnik hatte übrigens nicht so einen guten Samstag mit Kruse. Er traf für Hannover 96 zwar um 15. Mal, aber das reichte nicht zum Sieg beim Nachzügler Erzgebirge Aue. Weil Hannover in letzter Minute das 2:2 kassierte.

Werder Bremen überholte Peters Stögers 1.FC Köln, der Freitag Abend gegen Hoffenheim beim 1:1 (0:0) trotz der besten Leistung der letzten Wochen in der 93. Minute zwei Punkte liegen ließ.  Weil der Japaner Yuya Osako im eigenen Strafraum der Ball wegsprang. Zuvor ließen die Kölner einige Sitzer auf das 2:0 aus. Osako am Boden zerstört, Stöger ging sofort zu ihm, um zu trösten. Eine Szene, die zeigt, warum die Spieler den Trainer aus Wien so schätzen. Der auch versicherte, zufrieden, richtig stolz auf seine Jungs zu sein.

Keine so glückliche Figur wie Kainz machten zwei Österreicher im Abwehrzentum von Augsburg. Marin Hinteregger und Kevin Danso sahen nicht gut, als bei der Frankfurter Eintracht aus der 1:0-Führung ab der 78. Minute noch ein 1:3 wurde: Beim Ausgleich ließen Hinteregger und Danso den Ball zu Marco Fabian durch, der dies nützte. Pech war bei Frankfurts Führung dabei: Danso blockte einen Schuss von Fabian ab, von Dansos Oberschenkel  sprang der Ball an Hintereggers Kopf, von dort Fabian wieder vor den linken Fuß. Der Mexikaner traf genau. Vor dem dritten Frankfurter Tor  spielte Danso den Ball zu kurz zum vor dem Strafraum stehenden Torhüter Marvin Hinz zurück. Der Schweizer ließ sich vom Kroaten Ante Rebic übertölpeln. Augsburg damit weiter am Relegationsplatz, je einen Punkt hinter dem Hamburger  SV, der daheim gegen den Letzte Darmstadt  beim 1:2 einen peinlichen Rückschlag erlitt, den Michael Gregoritsch ab der 70. Minute nicht  verhindern konnte, Wolfsburg und Mainz. Die Mainzer erreichten in München gegen müde Bayern beim 2:2 einen unerwarteten Bonuspunkt. David Alaba, als Innenverteidiger aufgeboten, musste schon nach 17 Minuten mit einer Kapselzerrung im linken Knie ausscheiden. Als sein Freund Karim Onisiwo ab der 68. Minute zu seinem ersten Einsatz in diesem Jahr nach einem Knochenmarksödem kam, war Alaba im Krankenhaus zur Untersuchung. Trainer Carlo Ancelotti bezeichnete Alabas Verletzung als nicht so schlimm, aber sein Einsatz am Mittwoch im Hit des Cupsemifinales gegen Borussia Dortmund wackelt. Dortmund eroberte mit einem 3:2 bei Mönchengladbach Platz drei von Hoffenheim.

 

Foto: peterlinden.live.

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