Fußball

Foda sah eigentlich alles, was er sehen wollte

Österreich sei überraschend gut gewesen, kommentierte Ex-Salzburg-Torjäger Erling Haaland  die 1:2-Niederlage mit Norwegen im leeren Ullevaal-Stadion von Oslo zum Start in die Nations League, die sein erstes Tor im Teamdress nicht verhindern konnte. Die norwegische Presse ging mit den Verlierern hart ins Gericht. Auch Teamchef Lars Lagerbäck gab zu, dass man so nicht auftreten dürfe. Bei den Siegern herrschte hingegen Samstag Vormittag beim Rückflug nach Klagenfurt gelöste Stimmung im Flieger. Der erste große Schritt zum Gruppensieg gelang mit dem Sieg im vermutlich schwersten Auswärtsspiel beim vermeintlich größten Konkurrenten. Kein Wunder, dass Franco Foda auf seinen Sieger stolz war. Er durfte es sein. Der Teamchef sah eigentlich alles, was er sehen wollte.

Angefangen vom professionellem Umgang mit  Corona-Tests, Isolation im Hotel usw.  Über die Fitness der Spieler, die über 93 Minuten ein höheres Tempo gingen als man es zu diesem Zeitpunkt, mitten in der Vorbereitung, ohne den gewohnten Meisterschaftsrhythmus erwarten durfte. Bis zu den personellen Erkenntnissen. Neuling Christoph Baumgartner bereicherte zweifelsohne das Team, der Kurzauftritt von Adrian Grbic im Finish deutete ähnliches an. Marcel Sabitzer (Bild oben) bestätigte seine Weiterentwicklung, die Foda als „extrem“ bezeichnete, zu einer absoluten Führungspersönlichkeit, die jede Mannschaft brauchen kann. Für Michael Gregoritsch wird das spektakuläre Fühungstor der Neubeginn nach einer schlimmen „Seuchensaison“ gewesen sein. Kurzum es bahnt sich an, dass Foda, wenn alle an Bord sind, die Qual der Wahl haben wird. Was kann es besseres geben, wenn nächstes Jahr sowohl die Europameisterschaft als auch die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2022 in Katar auf dem Programm stehen? Österreich ist auf jeden Fall gerüstet.

Einiges ist sicher noch verbesserungswürdig, wie auch Baumgartner nach dem Debüt wusste. Mehr Ruhe in Strafraumnähe, die Kontermöglichkeiten besser zu Ende spielen. Auf jeden Fall ist diesem Team zuzutrauen, Montag Abend im Wörthersee-Stadion den zweiten Sieg zu feiern, Platz eins zu festigen. Denn was die Rumänen beim 1:1 gegen Nordirland in Bukarest trotz numerischer Überlegenheit über mehr als 50 Minuten zeigten, war nicht wirklich überzeugend. Bei Österreich könnte es durch die Knöchelverletzung von Martin Hinteregger den fünften Ausfall geben. Die er sich in Oslo bereits nach drei Minuten zuzog. Er spielte weiter, bis die Schmerzen zu groß wurden. Nach 40 Minuten ging es nicht mehr weiter. Samstag nach der Rückkehr fuhr er zur Magnetresonanz-Untersuchung. Die Diagnose hießt Prellung. Bitter für den Kärntner, wenn er ausgerechnet in seiner engeren Heimat zusehen müsste. Das will er sogar mit Hilfe von schmerzstillenden Mitteln verhindern. Foda kündigte an, nichts zu riskieren.

Andere Umstellungen machte Foda vom Fitnesszustand der Sieger von Oslo abhängig. Sonntag wird er sich beim Training von Bild davon machen, wie sie den hohen Aufwand, den sie   betrieben, verkraftet haben. Eine Umstellung ist bereits fix: Von schwarz auf rot-weiß, auf die neuen Heimdressen. Die feiern Montag ihre Premiere.

 

Foto: ÖFB.

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