Fußball

Fodas Pläne für Wales: Nur nicht mit Dreierkette!

Es geht darum, eine historische Chance am Leben zu halten. Noch kein österreichischer Teamchef hat es bisher geschafft, sowohl bei einer Europa-als auch bei einer Weltmeisterschaft dabei zu sein. Und nur zwei Spieler, nämlich Martin Hiden und Ivo Vastic (WM 1998, EM 2008). Die Hoffnung, etwas historisches zu schaffen, besteht bei einem Sieg am Donnerstag Abend im ausverkauften Cardiff City Stadium gegen Wales weiterhin, bei einer Niederlage ist sie vorbei. Wohl auch die Teamchefära von Franco Foda am kommenden Dienstag im Happel-Stadion gegen den Verlierer aus dem Semifinale zwischen Schweden und Tschechien. Das Interesse dafür würde, um es vorsichtig auszudrücken, überschaubar sein.

„Jeder weiß, worauf es ankommt“, behauptete Foda Mittwoch Abend  bei seiner Pressekonferenz in Cardiff. Und was zu erwarten sein wird: Volle Tribünen, Waliser Fahnen, laute Sprechchöre und Gesänge. Und ein kampfstarker, optimistischer Gegner, der von einem Heimsieg überzeugt ist. Eher selten, dass zwei Legionäre von Real Madrid die Teams als Kapitän auf den Rasen führen: Gareth Bale und David Alaba. Real-Stammspieler Alaba über Real-Reservist Bale: „Einer, der nicht in den Griff zu bekommen ist.“ Die Bezeichnung „alles oder nichts“-Spiel stimmt nicht ganz: Den alles, sprich das WM-Ticket, könnte erst im Juni im Finale der Play offs im Happel-Stadion gelingen. Es kann in Cardiff nur alles verloren werden. Also geht es darum, das nichts zu verhindern.

Die Waliser sind ein Gegner, der unangenehm zu bespielen ist. Diese Erfahrung schon bessere Teams als Österreich gemacht. Etwa Belgien. Unter Foda konnte Österreich bisher noch keinen Gegner bezwingen, der in der Weltrangliste besser platziert war. Heute muss dies zum ersten Mal gelingen, denn Wales liegt als 20. zehn Plätze vor Österreich. Aber mit welcher Aufstellung? Foda behauptet, die stehe mit einer Ausnahme für ihn fest. Die offene Position dürfte nicht die des Tormanns sein. Foda ließ durchblicken, Bayern-Reservist Marcel Sabitzer von Beginn an zu bringen, weil er bisher immer das brachte, was von ihm verlangt wurde, und an Andi Weimann nur als Joker zu denken.

Wales agiert seit Jahren mit drei Innenverteidigern. Da gibt es die Variante, diese Taktik sozusagen zu „spiegeln“, auch die Dreierkette aufzubieten. Als sich Foda zum bisher letzten Mal dazu entschlossen hatte, ging dies total daneben: Am 4. September beim 2:5-Debakel gegen Israel in Haifa mit Aleksandar Dragovic, Stefan Posch und Martin Hinteregger.  Die „Reaktivierung“ der Dreierkette wäre ein gesagtes Spiel, mit Viererabwehr geht´s Österreich erfahrungsgemäß besser. Das würde bedeuten, mit David Alaba als Linksverteidiger. Oder doch nicht? Die Position des erkrankten Florian Grillitsch im zentralen Mittelfeld wäre ja frei. Oder kommt auf der , wie so oft bei Foda, Stefan Ilsanker, zum Zug, obwohl er in diesem Jahr nur sechs Minuten bei Eintracht Frankfurt spielte? Marko Arnautovic ist gesetzt. Als einzige Spitze?

Der Verzicht auf den Zweitmeter-Riesen Sasa Kalajdzic wäre problematisch. Vor allem bei den zu erwartenden vielen hohen Bällen der Waliser. Da könnte Kalajdzic bei Standards auch im eigenen Strafraum gefragt und wichtig sein. Zehn Legionäre dürften beginne, nur einer aus Österreichs Bundesliga. Da gibt´s drei Kandidaten: Andreas Ulmer als Linksverteidiger, Nicolas Seiwald im zentralen Mittelfeld oder Marco Grüll an der linken Flanke. Egal, wie die Entscheidung fällt: Bei einem Sieg war alles richtig, was Foda machte. Bei einer Niederlage nichts.

Foto: FAW.

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