Österreichs Team präsentiert Sonntag beim Kampf um den Gruppensieg und Aufstieg in der Nations League gegen Slowenien im praktisch ausverkauften Happel-Stadion ein Sondertrikot in schwarzer Grundfarbe, das bei den Frauen Anfang Dezember im EM-Play-off-Heimspiel gegen Polen in der Arena der Wiener Austria seine Premiere feiern wird. Der Anlass dafür: Das 50 jährige Bestehen der Partnerschaft mit Ausrüster Puma. Die begann 1974, daher ist die Auflage des Sondertrikots auf 1974 Stück limitiert, die ab Montag im ÖFB-Fanshop (shop.oefb.at) erhältlich sind. Das vertikale Nadelstreifen-Design des Sondertrikots zeigt die Nationalfarben, soll einen edlen Touch verleihen.
Klar, dass dafür auch Fotos produziert wurden. Am Sammelfoto sind im Jubiläumsdress Katharina Naschenweng, Legionärin be Bayern München, und Jasmin Eder, die ehemalige Teamspielerin zu sehen. Ebenso Herbert Prohaska, der Jahrhundertfußballer und spätere Teamchef bei der bisher letzten erfolgreichen Qualifikation für die WM 1998. Dazu von den WM-Teams 1990 und 1998 Andreas Herzog und Toni Pfeffer, Andreas Ivanschitz, Teamkapitän bei der Heim-EM 2008, vom aktuellen Teamkader Marko Arnautovic, Marcel Sabitzer, Christoph Baumgartner, Patrick Wimmer und Junior Adamu. Alles schön und gut, aber da bleiben doch Fragen nach einigen großen Spielern aus der 50 jährigen Puma-Zeit. Etwa nach Hans Krankl. Es kann keinen Grund geben, warum er nicht „Jubiläumsdress-würdig“ ist. Das Gleiche trifft auf den Rekordtorschützen Toni Polster zu. Dass er den ÖFB auf zusätzliche drei Tore geklagt hat, wird doch hoffentlich keine Rolle gespielt haben.
Aber vor allem: Warum fehlt der erfolgreichste österreichische Fußballer aller Zeiten, der aktuelle Teamkapitän David Alaba, der mit Bayern München und Real Madrid 37 Titel gewann, darunter viermal die Champions League? Er spielte zwar in seiner ganzen Karriere nur in Schuhen der Marke mit den drei Streifen, trug aber viele, viele Puma-Trikots und Trainingsanzüge. Warum sieht man ihn nicht in der Fotoserie zum Jubiläumstrikot? Ein erster Schritt des möglicherweise bevorstehenden Boykotts der Spieler bei Sponsorenterminen im nächsten Jahr kann es nicht gewesen sein. Weil ja zwei andere aus dem Mannschaftsrat (Arnautovic, Sabitzer) für das Foto zur Verfügung standen.