Fußball

Fünf Neue in vier Tagen: So ist die Vienna Nummer eins in Europa!

Wer holte im Schatten des Semifinales der Europameisterschaft von Montag bis Donnerstag, also innerhalb von vier Tagen, fünf Neue? Keine der ganz großen Adressen in Europa, sondern eine kleine. Mit der Bilanz ist Österreichs ältester Fußballklub, die Vienna, die Nummer eins, derzeit europaweit eine Rarität. Gerade erst in die Regionalliga Ost aufgestiegen, lächelte Sportchef Markus Katzer mit seinen fünf neuen Hoffnungen fünfmal in die Kamera. Das unterstricht das  ausgegebene Ziel vom Durchmarsch in die zweite Liga, die Nummer drei in Wien nach Rapid und Austria zu werden. Den finanziellen Backgrund liefern die Sponsoren, sprich die Uniqa und die ImmoUnited, das Unternehmen des unterlegenen Rapid-Präsidentschaftskandidaten Roland Schmid, der auf der Hohen Warte eine neue „Heimat“ fand. Denn das Budget für die Regionalliga wird doch bedeutend höher sein als in der Wiener Liga. Für die zweite Liga müsste die 100 Jahre alte Hohe Warte noch etwas „renoviert“ werden.

Den Anfang machte Montag der 33 jährige Torhüter Andreas Lukse (Bild oben), der schon 2010/11 in der zweien Liga 16 Spiele für Blau-Gelb bestritt. Da präsentierte ein Ex-Rapidler (Katzer) einen anderen. Sie spielten auch noch gemeinsam. Neunmal stand Lukse in der Saison 2008/09 in der Bundesliga bei Grün-Weiß zwischen den Pfosten. Die beste  Zeit hatte er zwischen 2014 und 2019 bei Altach unter Trainer Damir Canadi. Im November 2016 bestritt Lukse auch sein einziges Länderspiel. Vor zwei Jahren holte  ihn Canadi als routinierten Backup-Goalie zum 1.FC Nürnberg. Als Canadi nach wenigen Monaten beurlaubt wurde, gab es für Lukse kaum noch Perspektiven. Er kam nur auf drei Pflichtspiele. Auch weil er genau in dem Moment, als er gebraucht wurde, sechs Wochen verletzt ausfiel. Aber er erfüllte den Vertrag, war jetzt kostenlos frei. Auch wichtig für die Vienna. Lukse kennt aus Rapid-Zeiten noch Viennas Kapitän Jiri Lenko und Stürmer Mario Konrad, ist sechs Jahre älter als sein Trainer Alexander Zellhofer. Dessen Vater Georg war zu Lukses Altach-Zeit Sportchef.

Dienstag folgte der 28 jährige Innenverteidiger Markus Wostry, letzte Saison bei Wacker Innsbruck von Verletzungen ziemlich eingebremst. Wostry bringt die Erfahrung aus 118 Bundesligaspielen bei Admira (darunter einige mit Katzer) und LASK mit, kam dazu auf acht Einsätze in der Europa League. Er soll der neue Abwehrchef sein, wenn es die Fitness erlaubt. Auch er kostete keine Ablöse. Der Mittwoch-Kauf heißt Stephan Schimandl. Ein 22 jähriger Mittelfeldspieler, ausgebildet in der Mattersburg-Akademie, der auf 19 Einsätze in der Bundesliga kam. Nach dem Mattersburger Konkurs übersiedelte er in die zweite Liga zu Horn. Donnerstag folgten zwei jüngere Kaliber: Der 21 jährige Stürmer Oliver Bacher aus der Akademie von Sturm Graz, letzte Saison an Kapfenberg verliehen. Und der zwei Jahr jüngere Außenbahnspieler Raphael Strasser von Rapid II. Bei ihnen sieht Katzer ein großes Potenzial. Ob es in dem Stil weiter geht? Nächsten Donnerstag bittet die Vienna zur Pressekonferenz in die neuen VIP-Räumlichkeiten auf der Hohen Warte.

Eine ungewöhnliche „Aktion“, die für Weitblick spricht, lieferte zwei Ligen weiter oben Andreas Schicker, der Sportchef von Sturm Graz: Er gab dem erst 15 jährigen Leon Grgic, der bisher 150 Tore in den Nachwuchsmannschaften erzielte, bereits einen Jungprofivertrag. Weil er dessen Torquote und Talent für außerordentlich hält.

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