Fußball

Für Chemnitz 15 Tore in 15 Spielen: Hat sich Sturm Graz bei Hosiner getäuscht?

Für Nestor el Maestro, den Trainer von Sturm Graz, war der Schuldige am Ausscheiden im Cupviertelfinale, dem 0:2 gegen LASK bald ausgemacht: Schiedsrichter Walter Altmann! Wegen des auf Abseitsanzeige des Linienrichter annulliertes Tors von Thorsten Röcher zum Ausgleich. Danach stellte der Serbe fest, der LASK habe in allen drei bisherigen Saisonduellen gegen seine Mannschaft einen Bonus beim Schiedsrichter gehabt. Kein anderer Trainer in der Zwölferliga machte in dieser Saison bisher so oft den Referee zum Sündenbock wie Nestor el Maestro. Nach dem 3:3 in Mattersburg sogar in ziemlich arger Form. Für diesen Ausraster wäre wahrscheinlich jeder österreichische Trainer entlassen worden. Nestor el Maestro darf weiter kritisieren. Jetzt in dezenterer Form.

Die Wahrheit nach dem 0:2 heißt: Sturm war zu ungefährlich. Kein Offensivspieler wirkte torgefährlich. Das gelingt einem, der bei Sturm vor der Saison aussortiert wurde, bevor Nestor el Maestro engagiert wurde, traf in dieser Saison 15 mal in 15 Spielen. Zwar „nur“ in der deutschen dritten Liga für den insolventen Abstiegskandidaten Chemnitz, in dessen Aufsichtsrat der Vater des ehemaligen deutschen Teamkapitäns Michael Ballack sitzt., Die Torquote erinnert an seien beste Zeit in Austrias letzter Meistersaison 2012/13 unter Peter Stöger, als er Schützenkönig der Bundesliga war. Bevor Hosiner am 21. September sein erstes Match für Chemnitz bestritt, gab es in acht Runden keinen Sieg, fünf Niederlagen und drei Unentschieden. Sein Einstand brachte den ersten Sieg und beim 3:2 gegen Jena Hosiners ersten Doppelpack. Sonntag war es beim 3:0 gegen Halle mti Ex-Rapid-Stürmer Terrence Boyd bereits sein fünfter, der vierte in Serie. Damit übernahm Hosiner, dessen Cousin Barnsley-Legionär Patrick Schmidt ist, auch Platz eins in der Schützenliste. Gemeinsam mit Kwasi Wiedt, einem Ghanesen aus Bayern Münchens zweiter Mannschaft. Chemnitz verließ erstmals seit Oktober die Abstiegsränge, mit Hosiner gab es je sechs Siege und Unentschieden, nur drei Niederlagen.  Der Kapitän der Mannschaft ist auch Österreicher:  Der 33 jährige Abwehrchef Niklas Hoheneder, zuvor bei Holstein Kiel, Paderborn, RB Leipzig, Karlsruhe, Austria, Sparta Prag und dem LASK.

Natürlich kann man behaupten, Hosiners Tore sagen wenig aus, da er sieben aus Elfmetern erzielte, das Niveau der dritten deutschen Liga zu schlecht sei. Auch wenn das ein Argument hat, das etwas für sich haben könnte, weiß Hosiner offenbar noch immer, wo das Tor steht. Das wird er auch in dieser Saison bei Sturm nicht vergessen haben. Und darum hat auch die Frage ihre Berechtigung, ob Sturm sich bei Hosiner getäuscht und etwas falsch gemacht hat, dass er bei 23 Einsätzen nur vier Tore erzielte. Sein auf Wunsch von El Maestro gekommener albanischer Nachfolger Bekim Belaj  kam bei 20 Einsätzen auf sechs Tore. Zwar besser als Hosiners Sturm-Bilanz, aber auch nicht gerade herausragend.

Foto: Chemnitzer FC.

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