Fußball

Für den Kapitän ist Montag Transferschluss!

Eines der großen und teuersten Themen dieser Transferzeit ist vom Tisch: Borussia Dortmund bekam vom FC Barcelona vorerst 105 Millionen Euro für Ousmane Dembele, 42 können bei entsprechenden Erfolgen noch dazukommen. Daher durfte der französische Jungstar gehen. Der  zweitteuerste Transfer aller Zeiten nach Neymars Wechsel zu Paris St. Germain. Die Moral von der Geschichte: Mitunter zahlt es sich für Spieler aus, in den Streik zu treten. Die Transferzeit dauert noch bis nächsten Donnerstag – um Mitternacht ist Schluss. Für Österreichs Teamspieler schon drei Tage früher. Mit Beginn der Vorbereitung auf das Schlüsselspiel in der WM-Qualifikation gegen Wales.

Die dauert bis zum Abflug nach Cardiff nur vier Tage. Daher bleibt keine Zeit für letzte Verhandlungen über mögliche Klubwechsel. Dass wie vor dem Irland-Spiel Marc Janko zur Präsentation bei Sparta Prag fliegen durfte, dann prompt mit einer Angina zurückkam und beim 1:1 in Dublin ausfiel, ist diesmal ausgeschlossen. Betroffen davon sind in erster Linie Teamkapitän Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic, deren Gedanken, nach einer Saison Leverkusen zu verlassen, noch aktuell sind.

Bei Dragovic hängt das auch davon ab, ob Leverkusens Sportchef Rudi Völler wirklich den 19jährigen Jungstar  Panagiotis Retsos von Griechenlands Serienmeister Olympiakos Piräus als neuen Abwehrspieler holt. Die Ablöseforderungen der Griechen stiegen mit der Qualifikation zur Champions League  gleich auf 20 Millionen. Trainer Heiko Herrlich sprach nach dem 1:3 gegen Bayern zum Auftakt in München erstmals mit Dragovic, fand dabei seine Leistung nach der Einwechslung zur Pause in Ordnung. Dragovic bekam am Italien-Markt einen neuen, prominenten Konkurrenten: Den bei Schalke 04 als Kapitän „rasierten“ Weltmeister Benedikt Höwedes, der in den Planungen von Trainer Domenico Tedesco keine große Rolle mehr spielt. Daher will Höwedes im Ausland um die Chance, in Jogi Löws WM-Aufgebot zu kommen, kämpfen. Im Moment sieht es nach Italiens Meister Juventus aus – damit blieben Inter Mailand und AS Roma noch „frei“ für Dragovic. Beide suchen einen Innenverteidiger, Roma statt des zu Chelsea transferierten Antonio Rüdiger.

Für Baumgartlinger gibt es auch Möglichkeiten in Englands Premier League. Der Teamkapitän und Dragovic haben mit Thomas Kroth einen der führenden, mächtigsten deutschen Manager als Berater. Aber jetzt gibt´s Zeitdruck: Es muss praktisch über das Wochenende alles geklärt werden. Keiner von beiden dürfte Samstag beim Heimspiel gegen Hoffenheim zu Leverkusens Startelf gehören. Die anderen Teamkandidaten? Für Florian Kainz könnte es bei Bremens Heimspiel gegen Bayern ein Österreicher-Duell gegen David Alaba geben. Eine Möglichkeit für den Steirer, Geschichte zu schreiben: Denn Werder verlor die letzten 13 Bundesligaspiele gegen den Meister. Das Torverhältnis hieß dabei 7:53. Eine solche Serie gab es in der Bundesligageschichte bei keinem anderen Duell.

Martin Hinteregger und Michael Gregoritsch bekommen es  bei Augsburgs Heimpremiere dieser Saison mit Mönchengladbach zu tun. Hinteregger lieferte wegen der schon nach einer Runde um sich greifenden großen Augsburger Ängste vom schweren Kampf gegen den Abstieg den Spruch der Woche: „Noch sind 99 Punkte zu vergeben!“ Erst Sonntag sind Marcel Sabitzer, Stefan Ilsanker und Konrad Laimeer mit RB Leipzig daheim gegen Freiburg mit U21-Kapitän Philipp Lienhart dran. Ebenso Martin Harnik mit Hannover gegen Schalke und Guido Burgstaller, falls der Kärntner den Fitnesstest besteht. Harnik gestand schon nach seinem Goldtor zum 1:0-Start in Mainz, dass ihm wegen der drohenden Forsetzung des Stimmungboykotts eines Teils der Fans, die gegen Präsident Martin Kind sind, vor Sonntag graut: „Wenn es da ruhig sein sollte.“ Und nur etwa 10.000 Schalke-Fans zu hören sind.

Einen neuen Trainer bekam Teamtorhüter Heinz Lindner   bei Grasshoppers Zürich nach nur einem Sieg in fünf Runden: Vor dem Heimspiel gegen Sion löste beim Vorletzten Murat Yakin den Argentinier Carlos Bernegger ab. Yakin hat Österreicher-Erfahrung: Spielte früher beim VfB Stuttgart mit Franz Wohlfahrt, trainierte Dragovic beim FC Basel.

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