Fußball

Für die Austria gibt es keine einfache Nuss zum Knacken

Die nächsten zwei Runden, Samstag in der Generali-Arena gegen Hartberg vor mehr als 10.000 Zuschauern, eine Runde darauf in Ried, sind sicher richtungsweisend für die Wiener Austria. Gelingt es gegen das „Kellerduo“ der Bundesliga nicht, den Platz unter den ersten sechs in der Meisterrunde zu zementieren, dann kann es noch ganz eng werden. Weil danach Sturm in Graz und Rapid beim Wiener Derby die Gegner sind. Also gilt es, „zur Sicherheit“ gegen Hartberg und Ried voll zu punkten: „Hartberg ist sicher keine einfache Nuss zum Knacken“, wusste Sportchef Manuel Ortlechner. Wer behauptet, dass es für Austria überhaupt keinen Gegner dieser Kategorie gibt, der liegt richtig. Und das hat auch mit den Personalproblemen zu tun. Kapitän Lukas Mühl (Bild oben) könnte gegen Hartberg erstmals seit Oktober zur Startelf hören, wenn er sich schon fit genug für 90 Minuten fühlt. Andreas Gruber brauchte nach einem grippalen Infekt zwei Wochen, um wieder voll ins Mannschaftstraining einzusteigen. Er ist nur ein Kandidat für die Bank. Positive Aspekte gibt es bei Lucas Galvao: Die Behandlung der Adduktorenprobleme beim Salzburger Sportwissenschaftler Franz Leberbauer ist beendet, derzeit macht der brasilianische Innenverteidiger noch Individualtraining. Aber im März könnte es mit dem Comeback klappen. Wie es Leberbauer angekündigt hatte. Gleiches gilt für den Rapidler Thorsten Schick, der mit einer ähnlichen Verletzung ebenfalls bei Leberbauer zur Reha war. Schick trainierte bereits mit der Mannschaft.

Gegen Hartberg gewann Austria die letzten Spiele, blieb in drei der letzten vier ohne Gegentor. Beim Hinspiel in der Steiermark gelang dies erstmals in dieser Saison, womit die längste Gegentorserie in Violett sei Gründung der Bundesliga nach saisonübergreifend 18 Spielen zu Ende ging. Die Heimbilanz ist mit 14 Punkten aus neun Partien so gut wie zuletzt in der Saison 2019/20. Trotz drei Niederlagen in den letzten fünf Heimspielen. Aber das  beschäftigt Trainer Michael Wimmer alles nicht: „Ich bin einer, der sich nicht mit der Vergangenheit beschäftigt, nur in die Zukunft blickt!“ Und die heißt einmal Hartberg zu besiegen. An der zentralen Offensivrolle von Aleksandr Jukic hält Wimmer fest: „Weil mir seine Leistungen gefielen und er mit seiner Position zufrieden ist!“ Wenig von Zukunftsplanungen hört man aus der Chefetage. Keine Verhandlungen mit neuen Spielern, keine Vertragsverlängerungen wie bei Sturm Graz oder Rapid. Etwa mit Marvin Martins. Das hat allerdings einen durchaus nachvollziehbaren Grund: Das bange Warten auf die Lizenzentscheidung.

Bei Sturm Graz ist im vierten Spiel des Jahres der vierte Sieg eingeplant. Weil Austria Klagenfurt in diesem Jahr noch kein Tor erzielte und der Vizemeister in der Bundesliga alle fünf Spielen gegen die Kärntner gewann und erstmals seit den Zeiten von Ivica Osim, erstmals seit der Meistersaison 1997/98 nur eines der ersten 18 Bundesligaspiele verlor. 13 Runden ohne Niederlage blieb Sturm letztmals ebenfalls unter Osim (1999/2000). Austria Klagenfurt vermeldete vor drei Tagen das Engagement des Deutschen Alexander Schmidt als Trainer der U 18 für kommende Saison. Ob Schmidt, der früher im Nachwuchs bei Red Bull Salzburg arbeitete und Chef bei St. Pölten, Türkgücü München, Dynamo Dresden und Kickers Offenbach war, sich auf Dauer damit zufriedengeben wird, nicht vielleicht andere Gedanken im Hinterkopf hat?

Foto: FK Austria.

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