Fußball

Für Donnerstag braucht Austria eine noch bessere Fink-Idee

Austria hat als Fünfter sieben Punkte Rückstand auf den Wiener Erzrivalen. Machte es aber in der englischen Woche trotz der Blamage in St. Pölten besser als Rapid: Vier Punkte gegenüber einem. Weil Violett in Wolfsberg drei holte und nicht nur einen sowie daheim gegen Meister Red Bull Salzburg nicht verlor, sondern in der letzten Minute der Nachspielzeit ein 1:1 rettete. Durch den vierten Saisontreffer von Christoph Monschein. Sein erster, wenn er von Beginn an spielte. Damit ist Austria trotz verpatzter Saison gegen Titelfavorit Salzburg unbesiegt. Eigentlich unglaublich.

Dafür ließ sich Trainer Thorsten Fink aber  über den Tormannwechsel von Osman Hadzikic zurück zu Patrick Pentz hinaus etwas neues einfallen. Weder er noch  Sportchef Franz Wohlfahrt (oben), dessen Vertragsverlängerung bis Jahresende über die Bühne gebracht werden soll, bestritten  vor dem Match eine Austria-Krise.  Das neue System, das Fink erstmals spielen ließ, ein 5-3-1-, sah Wohlfahrt bereits zur Pause bei 0:0 als taugliches Mittel an, aus dem Tief zu finden. Fink bot eine Fünferabwehr auf. Mit seinem Flügelflitzer Felipe Pires als rechten Verteidiger  und Thomas Salomon als linken, im Zentrum mit dem dritten Bundesligaeinsatz von Michael Blauensteiner, dem zweiten in dieser Saison, Raphael Holzhauser und Tarkan Serbest. Davor versuchten David De Paula, Ibrahim Alhassan und der Südkoreaner Jin-Hyun Lee das Zentrum dicht zu machen. Davor Dominik Prokop als „Freigeist“ hinter Spitze Monschein. Also kein offener Schlagabtausch, den Rapid eine Woche zuvor gesucht hatte.  Die Marschroute diente dazu, nicht zu agieren, nur zu reagieren, Salzburg zu bremsen. Gelang bis zur 79. Minute. Weil der Meister seine wenigen Chancen, zu denen er kam, nicht nützte. Violette Nadelstiche ind er Offensie kamen erst in der zweiten Hälfte. Als Salzburg durch Andreas Ulmers Schuss ins lange Eck schon wie der Sieger aussah, schlug Monschein nach einem Fehler von Duje Caleta-Car noch zu. Für Fink fühlte sich das Happy End wie ein Sieg an. Kann man nicht wdersprechen. Im Austria-Sektor hatten einige Fans auf die aktuelle Entwicklung am Sonntag bereits reagiert. Mit dem Transparent „Komm zurück, Peda“. Gemeint war damit Peter Stöger, Austrias letzter Meistertrainer.

Salzburg wurde nach dem Unentschieden nur dank der um elf Treffer besseren Tordifferenz Herbstmeister vor Sturm Graz. Der Titel ohne Mittel interessierte Trainer Marco Rose nicht besonders. Ihm ist es wichtiger, am 16. Dezember als Erster in die Winterpause zu gehen: „Ich weiß, wie gut man sich fühlt, wenn man mit einem späten Tor punktet. Das ist uns ja zuvor auch schon in der Saison gelungen.“ Salzburg muss noch nach Wolfsberg und empfängt den LASK, Sturm trifft auf Schlusslicht St. Pölten und kann es zum Abschluss besser als Salzburg gegen Austria machen, im dritten Duell den dritten Saisonsieg feiern. Ob das Fink wieder mit seinem neuen System zu verhindern versuchen wird?

Donnerstag gegen AEK Athen um den Aufstieg in die Europa League braucht er eine noch bessere Idee  als gegen Salzburg. Denn da benötigt Austria einen Sieg, um aufzusteigen, also mehr Offensive. Die offensiven Optionen, die  Fink hat, sind Kevin Friesenbichler als zweite Spitze sowie der wieder fite Lucas Venuto und Ismael Tajouri am Flügel. Das Trio wechselte Fink im Rückstand ein, hatte danach das Gefühl, dass noch ein Tor fällt. Wird spannend, was ihm gegen die Griechen einfällt. Ob er etwa wieder zur Viererabwehr zurückkehrt, Holzhauser ins Mittelfeld vorzieht. Dass der Kapitän Austria vielleicht im Winter oder wie es derzeit aussieht, sicher im Sommer 2018 verlässt, ärgert Fink. Seine Botschaft an Wohlfahrt und die Austria-Chefetage: „Wenn man solche Leute nicht halten kann, muss man sich andere Ziele setzen.“

 

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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