Fußball

Für Foda hat die EM-Verschiebung keine Nachteile

Es gab Dienstag keinen Teamchef der bisher 20 feststehenden Teilnehmer der Europameisterschaft, der die Verschiebung auf 2021 nicht als richtig und völlig alternativlos bezeichnete. Auch für Österreichs Team bringt sie keine Nachteile, sondern eher nur Vorteile. Man kann davon ausgehen, dass Franco Foda Teamchef demnächst seinen Vertrag verlängern und Teamchef bleiben wird. Die einzige Frage wird sein, ob er um ein Jahr verlängert oder für mehr. Auf jeden Fall hat er mehr Zeit, um die Mannschaft einspielen und zusammenwachsen zu lassen. Und für die Verletzten bietet es eine Chance, wieder in Fahrt zu kommen, Das jüngste Beispiel heißt Thomas Goiginger. Ohne Verschiebung wäre der EM-Zug für ihn abgefahren gewesen, jetzt nicht mehr. Aber auch Routinier Sebastian Prödl gewann Zeit, die Probleme um ein Knochenmarksödem, die ihn seit vielen Monaten plagen, zu beseitigen. Einige bekamen die Möglichkeit, sich noch mehr in den Blickpunkt zu spielen als bisher. Etwa Youngster Christoph Baumgartner bei Hoffenheim oder Kevin Stöger bei Fortuna Düsseldorf nach seiner Kreuzbandoperation. Oder Austrias Torjäger Christoph Monschein.

Die Vertragsposition bei den Spielern? Ende Juni laufen die Verträge von Stöger und Tormann Heinz Lindner beim deutschen Zweitligisten Wehen Wiesbaden aus. Stöger kündigt schon vor dem Corona-Chaos an, Fortuna Düsseldorf zu verlassen, wenn der Klassenerhalt nicht gelingt. An Interessenten aus der Bundesliga wird es nicht mangeln. Sein Berater ist mit Karl Heinz Förster ein ehemaliger deutscher Teamspieler. Wenn er beim Verhandeln so konsequent ist wie einst als Manndecker, dann kann das für Stöger nur gut sein.  Im EM-Jahr enden die Verträge von Aleksandar Dragovic bei Leverkusen, Union Berlin-Kapitän Christopher Trimmel,  Julian Baumgartlinger bei Leverkusen, David Alaba bei Bayern München, Alessandro Schöpf bei Schalke, Lukas Hinterseer beim Hamburger SV und Monschein bei der Austria. Im Prinzip bedeutet die Verschiebung für sie die Möglichkeit, sich zum Vertragsende nochmals in die Auslage zu stellen. Aber  man kann bei Alaba garantiert davon ausgehen, dass Bayern auf ihn wegen einer Verlängerung noch heuer  zukommen wird. Ebenso wie Leverkusen auf Baumgartlinger. Zumindest kündig  Sportvorstand Rudi Völler bereits an, Österreichs Teamkapitän noch zwei Jahre halten zu wollen.

Bei Dragovic wird sich zeigen, ob er im Sommer oder im Winter 2021 zum Unterschied vom letzten Jänner den von ih gewünschten Absprung aus Leverkusen schafft. Dass man sich auf ihn verlassen kann, wenn man ihn braucht, zeigt er vergangene Woche beim 3:1-Auswärtssieg von Leverkusen über die Glasgow Rangers im Ibrox-Park. Ebenso wird  sich zeigen, bei welchen Klubs Valentino Lazaro, Michael Gregoritsch und Louis Schaub im neuen EM-Jahr spielen werden. Lazaro ist von Inter Mailand bis Saisonende an Newcastle verliehen, der Vertrag bei Inter läuft bis 2023. Der von Michael Gregoritsch bei Augsburg bis 2022, derzeit ist er ohne Option bis 30.Juni an Schalke gebunden. Louis Schaub hat einen bis 2022 laufenden Vertrag mit dem 1.FC Köln, bleibt nur beim Hamburger SV, wenn der  Aufstieg gelingt.

Sicher ist auch, dass die Routiniers über 2020 hinaus an Bord des Nationalteams bleiben werden. Bisher sprachen sie noch nie davon ihre Teamkarriere nach der Europameisterschaft beenden zu wollen. Baumgartlinger wird bei der  EM 2021 33 Jahe alt sein, Trimmel 34, Salzburgs Kapitän Andras Ulmer 35. Für den Linksverteidiger wäre es ein besonderes Highlight,  sozusagen im Herbst der Karriere noch bei einer Europameisterschaft zu spielen. Ein Jahr vor dem Vertragsende in Salzburg.

 

Foto: ÖFB.

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