Fußball

Für Frankfurts Höhenflug ist auch einer aus Güssing verantwortlich

Das Münchner Allianz-Stadion ist für Aleksandar Dragovic kein guter Boden: 2012 bezog er dort mit dem FC Basel ein 0:7-Debakel im Achtelfinale der Champions League, 2013 verlor er dort mit Österreichs Team in der WM-Qualifikation gegen Deutschland 0:3, Samstag mit Leverkusen in der Bundesliga gegen Bayern 1:2. Dragovic, der für den verletzten Türken Toprak zum Zug kam,   ließ sich im Abwehrzentrum nichts zu Schulden kommen. Das erste Tor für Bayerns wichtigen Sieg ging von David Alaba aus. Er liefert auch noch andere Schlagzeilen: Er verklagte den Vorbesitzer seiner 2014 im Nobelvorort  Grünwald bezogenen Villa wegen Feuchtigkeitsschäden und Schimmelgefahr im Keller auf 137.000 Euro Schadenersatz. Donnerstag ist erster Prozesstermin. Ob Alaba vor Gericht erscheinen wird, verschweigen seine Anwälte.

Für den schwarzen Maskenmann Martin Hinteregger zählte das 0:0 mit Augsburg in Köln  fast wie ein Sieg, weil er Torjäger Anthony Modeste nicht zur Geltung kommen ließ.  Für Stöger bestätigte die Nullnummer, so dumm das auch klingen mag, Fortschritte gegenüber den letzten Saisonen: Denn nach dem Bundesligaufstieg mit ihm verlor Köln die zwei Heimspiele gegen Augsburg 1:2 und 0:1. Michael Gregoritsch konnte sich über seinen ersten Doppelpack in der Bundesliga innerhalb von 32 Minuten mit Kopf und rechts am Ende nicht so richtig freuen: Denn er reichte nicht zum ersten Sieg des Hamburger SV in dieser Saison. Damit weiter die rote Laterne in der Hansestadt. Gregoritsch vergab vor den Augen von Vater Werner eine Viertelstunde vor Schluss per Kopf die Chance  auf den Sieg und sein drittes Tor. Bei Bremen spielte von den Österreichern nur Zlakto Junuzovic, Florian Kainz sass auf der Bank. Florian Grillitsch fehlt wegen muskulärer Probleme mindestens für zwei Wochen.

Die größte Sensation der Liga nach Tabellenführer Leipzig  ist der dritte Platz von Eintracht Frankfurt nach dem 2:1 über Borussia Dortmund hinter Bayern und vor Köln. Auch bei Frankfurt  ist eine Österreich-Connection dabei. Durch Trainer Niko Kovac, der früher bei Salzburg spielte, dann zwei Saisonen lang die Red Bull Juniors (unter anderem mit Hinteregger) trainierte, dann bis Juni 2012 Co-Trainer von Ricardo Moniz  bei Salzburgs Double war.  Ein Jahr später lehnte er Austrias Angebot, Nachfolger von Meistermacher Peter Stöger zu werden, ab, wechselte nach Kroatien. Nach seinem Ende als Teamchef  heuerte er im März in Frankfurt an, rettete die Eintracht via Relegation gegen Nürnberg. Modelte alles um, holte  einen wichtigen Helfer aus Österreich: Athletiktrainer Klaus Luisser, mit dem er schon in Salzburg zusammenarbeitete.

Der 39jährige gehörte danach 2013 bei Sensationscupsieger Pasching mit Chef Gerald Baumgartner und Martin Hiden zum Trainerstab. Fussball liegt bei der Familie Luisser im Blut: Der Vater zählte zu Martin Stranzls Förderern in dessen Jugendzeit, Bruder Wolfgang ist Co-Traier bei Österreichs Unter 21-Team. Über Stranzl lief aus Klaus Luissers Kontakt nach Mönchengladbach, wo er 2015 begann, ein Jahr später aus dem Vertrag bis 2018 ausstieg. Mit Trainer Andre Schubert lag  er nicht unbedingt auf einer Linie. Kovac holte ihn nach Frankfurt. Die topfitte Eintracht  verdankt ihren Höhenflug auch viel Aufwand, enormer Laufarbeit – das fällt in Luissers Zuständigkeitsbereich. Kovac predigt derweilen Bescheidenheit: „Wir müssen demütig bleiben und weiter hart arbeiten!“

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