Fußball

Ameisen in den Beinen: Hütter hat zwei Derby-Rechnungen offen

Nur drei von 21 Spielen hat Adi Hütter diese Saison mit Tabellenführer  Young Boys Bern in der Schweizer Super League verloren. Gegen zwei Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte. Die offene Rechnung mit Lausanne beglich Hütter letzten Sonntag an seinem 48. Geburtstag ganz souverän. Keine Probleme beim 4:1-Auswärtssieg auf der Pontaise. Bei den Verlieren spielte Enzo Zidane, der 23jährige Sohn der französischen Legende auf Real Madrids Trainerbank. Sonntag um 16 Uhr kann der Trainerlegionär aus Vorarlberg daheim im Stade de Suisse gleich zwei offenen Rechnungen auf einen Schlag begleichen: Die gegen den Vorletzten Thun im dritten Berner Kunstrasen-Derby dieser Saison. 0:4 verloren die Young Boys das erste daheim am 9. August, 1:3 auswärts am 9. Dezember in Thun. Aller schlechten Dinge dürfen nicht drei werden, obwohl der Fünfpunktevorsorung selbst dann nicht in Gefahr wäre. Denn Abonnementmeister Basel unterlag Samstag daheim St. Gallen 0:2. Mit einem Sieg würden die Young Boys acht Punkte vor Basel liegen..

Ein Oldie ist für Hütter vielleicht der Glücksbringer; Mit dem 35jährige Marco Wölfli zwischen den Pfosten verlor Young Boys in dieser Saison noch kein Match. Das waren sieben. Bei den drei Niederlagen im Herbst stand David von Ballmoos im Tor. Jetzt ist er noch wochenlang mit verletzter Schulter außer Gefecht, daher Wölfli die Nummer eins. Noch ein zweites älteres Semester zählt zu den Trümpfen: Der bald 34jährige französische Torjäger Guillaume Hoarau, bis Oktober nach einer Hüftluxation außer Gefecht, trifft wieder regelmäßig. Drei Tore in den zwei Runden dieses Jahres. Hoarau versicherte, wieder Ameisen in den Beinen zu spüren. Da sollte Hütter doch die zwei offenen Derbyrechnungen begleichen können. In eineinhalb Wochen steigt bereits das erste von drei Frühjahrsduellen gegen Basel. Mit Heimvorteil für die Young Boys. Allerdings im Semifinale des Pokals. Die zwei um Punkten sind am 31. März in Bern und am  im St. Jakob Park von Basel.

Kein Österreicher-Duell von Beginn an  gab es Samstag Abend im Cornaredo von Lugano beim 1:0  gegen Grasshoppers Zürich: Marc Janko, der im Tessin seine Rückennummer 21 aus Salzburger Erfolgszeiten bekam, sass wie eine Woche zuvor gegen Sion auf der Ersatzbank, spielte erst in den letzten acht Minuten.  Das hatte weniger damit zu tun, dass der im Sommer von Hütter in Bern aussortierte Schweden Alexander Gerndt sowohl gegen Sion als auch eine Woche zuvor in Basel das goldene Tor erzielte. Sondern am Rückstand in Sachen Balltraining, den Janko noch hat. Trainer Pierluigi Tami will Janko lansgam heranführen, kann sich ein Duo Gerndt-Janko durchaus vorstellen: „Wir haben Marc nicht für die Bank geholt.“ Österreichs Teamtorhüter Heinz Lindner bekam bei den Grasshoppers im Transferfinish noch drei Neue: Den 24jährigen bosnischen Stürmer Kenan Kodro als Leihgabe von Mainz. Kodro, der bei Rapid vor  zwei Jahren auf der Wunschliste von Zoran Barisic stand, ehe seine Trainerära unerwartet zu Ende ging, soll  im Angriff den bisherigen österreichischen Alleinunterhalter Marco Djuricin unterstützen. In Lugano begann Kodro, kam der Sohn des Rapid-Trainers nach 58 Minuten. Das Abwehrzentrum vor Lindner soll durch den 26jährigen Trent Sainsbury, der dem chinesischen Klub Jiangsu Suning gehört, und Aleksandr Cvetkovic von Zweitligist Wohlen stabilisiert werden. Sainsbury will sich in Zürich für Australiens WM-Aufgebot empfehlen. Der Schönheitsfehler: Sowohl er als auch Cvetkovic sind nach Verletzungen erst im Aufbau.

Foto: Instagram.

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